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Das Buch der Geister

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Menschen zufallt, nur damit er Gelegenheit habe, eine Ungerechtigkeit<br />

wie<strong>der</strong> gutzumachen. Wohl ihm, wenn er das einsieht!<br />

Tut er das im Namen desjenigen, <strong>der</strong> die Ungerechtigkeit<br />

begangen, so wird allen beiden für den Schadenersatz<br />

Rechnung getragen werden, denn oft ist es <strong>der</strong> Letztere, <strong>der</strong><br />

ihn veranlasste."<br />

810. Man kann, ohne sich von <strong>der</strong> Gesetzlichkeit zu entfernen,<br />

in einer mehr o<strong>der</strong> weniger billigen Weise über seine<br />

Güter verfügen. Ist man nun nach dem Tode für die getroffenen<br />

Verfügungen verantwortlich?<br />

,,Jede Handlung trägt ihre Früchte. Die <strong>der</strong> guten Handlungen<br />

sind süß, die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n sind immer bitter, immer,<br />

wisset es nur wohl.“<br />

811. Ist eine bedingte Gleichheit des Reichtums überhaupt<br />

möglich und hat eine solche jemals existiert?<br />

"Nein, sie ist nicht möglich: Die Verschiedenheit <strong>der</strong> Fähigkeiten<br />

und <strong>der</strong> Charakter wi<strong>der</strong>streitet dem."<br />

Aber es gibt doch Menschen, die da meinen, hierin liege<br />

die Arznei für die Übel <strong>der</strong> Gesellschaft. Was denkt ihr davon?<br />

"<strong>Das</strong> sind Systemmacher o<strong>der</strong> neidische Ehrgeizige. Sie<br />

sehen nicht ein, dass ihre geträumte Gleichheit sehr bald<br />

durch die Macht <strong>der</strong> Dinge aufgehoben würde. Bekämpft den<br />

Eigennutz, <strong>der</strong> ist euer soziales Grundübel und kümmert euch<br />

nicht um Chimären."<br />

812. Wenn die Gleichheit des Reichtums nicht möglich<br />

ist, verhält es sich dann ebenso mit <strong>der</strong>jenigen des Wohlergehens?<br />

"Nein, aber letzteres ist relativ und je<strong>der</strong> könnte seiner<br />

teilhaftig werden, wenn man sich recht verstände ..., denn das<br />

wahre Wohlergehen besteht darin, dass einer seine Zeit nach<br />

seinem eigenen Geschmack anwenden kann und nicht zu Arbeiten<br />

gezwungen wird, an denen er kein Gefallen hat. Da<br />

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