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Das Buch der Geister

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716. Hat nicht die Natur durch unsere Organisation selbst<br />

die Grenzen für unsere Bedürfnisse gezogen?<br />

"Ja, aber <strong>der</strong> Mensch ist unersättlich. Die Natur hat die<br />

Grenzen <strong>der</strong> Bedürfnisse durch die Organisation gezogen,<br />

aber die Laster haben seine Leibesbeschaffenheit gefälscht<br />

und verän<strong>der</strong>t und ihm Bedürfnisse geschaffen, die keine tatsächlichen<br />

mehr sind."<br />

717. Was ist von denen zu halten, die die Güter <strong>der</strong> Erde<br />

an sich reißen, um sich Überflüssiges auf Kosten <strong>der</strong>er zu<br />

verschaffen, die am Notwendigen Mangel leiden?<br />

"Sie verkennen Gottes Gesetz und werden die Entbehrungen,<br />

die sie verursachten, zu verantworten haben."<br />

Die Grenze zwischen Notwendigem und Überflüssigem ist keine unverrückbare.<br />

Die Zivilisation schuf Notwendigkeiten, welche <strong>der</strong> wilde Zustand nicht<br />

kennt und die <strong>Geister</strong>, die obige Vorschriften diktierten, behaupten nicht, dass <strong>der</strong><br />

Zivilisierte leben solle wie <strong>der</strong> Wilde. Alles ist je nach Verhältnis: das Geschäft<br />

<strong>der</strong> Vernunft ist es, jedem Ding seinen Platz anzuweisen. Die Zivilisation entwickelt<br />

den moralischen Sinn und zugleich das Gefühl <strong>der</strong> Nächstenliebe, das die<br />

Menschen antreibt, sich gegenseitig zu unterstützen. Wer auf Kosten <strong>der</strong> Entbehrungen<br />

an<strong>der</strong>er die Wohltaten <strong>der</strong> Zivilisation für sich selbst ausbeutet, hat von <strong>der</strong><br />

Zivilisation nur den Firnis, sowie gewisse Leute von <strong>der</strong> Religion nur die Maske.<br />

Die freiwillige Entsagung. Die freiwillige Abtötung<br />

(Kasteiung).<br />

718. Verpflichtet das Gesetz <strong>der</strong> Selbsterhaltung zur Sorge<br />

für die Bedürfnisse des Leibes?<br />

"Ja, ohne Kraft und Gesundheit ist keine Arbeit möglich."<br />

719. Ist es für den Menschen tadelnswert, nach Wohlbehagen<br />

zu trachten?<br />

"<strong>Das</strong> Wohlbehagen ist ein natürlicher Wunsch. Gott verbietet<br />

nur den Missbrauch, weil dieser <strong>der</strong> Selbsterhaltung<br />

wi<strong>der</strong>spricht. Er sieht kein Verbrechen in dem Trachten nach<br />

Wohlbehagen, wenn dieses auf niemandes Kosten erworben<br />

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