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Das Buch der Geister

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<strong>Das</strong> dunkle Bewusstsein von den zukünftigen Leiden und<br />

Freuden.<br />

960. Woher kommt <strong>der</strong>, bei allen Völkern sich zeigende<br />

Glaube, an künftige Strafen und Belohnungen?<br />

"Es ist immer dasselbe: das Vorgefühl <strong>der</strong> Wirklichkeit,<br />

das dem Menschen von dem in ihn inkarnierten Geist verliehen<br />

wird; denn wisset, nicht ohne Grund und Zweck redet<br />

eine innere Stimme zu euch: Unrecht tut ihr, dass ihr nicht<br />

genug auf sie achtet. Dächtet ihr öfter und mehr daran, so<br />

würdet ihr besser werden."<br />

961. Was ist im Augenblick des Todes das bei <strong>der</strong> Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Menschen herrschende Gefühl: Zweifel, Furcht o<strong>der</strong><br />

Hoffnung?<br />

"Zweifel bei den verhärteten Zweiflern, Furcht bei den<br />

Schuldigen, Hoffnung bei den Guten."<br />

962. Wie kann es Zweifler geben, da doch die Seele dem<br />

Menschen das Gefühl von den geistigen Dingen verleiht?<br />

"Es gibt <strong>der</strong>en weniger als man denkt. Viele spielen bei<br />

Lebzeiten aus Hochmut die Freigeister, aber beim Sterben<br />

sind sie nicht mehr so prahlerisch."<br />

Die Folge des zukünftigen Lebens ist die Verantwortlichkeit für unsere<br />

Handlungen. Vernunft und Gerechtigkeitsgefühl sagen uns, dass bei <strong>der</strong> Verteilung<br />

des Glücks, auf das je<strong>der</strong> Mensch Anspruch macht, die Guten und die Bösen<br />

nicht verwechselt werden können. Gott kann nicht wollen, dass die einen ohne<br />

Mühe Freuden genießen, zu welchen an<strong>der</strong>e nur mit Anstrengung und Beharrlichkeit<br />

gelangen.<br />

Die Idee, die uns Gott von seiner Gerechtigkeit und Güte durch die Weisheit<br />

seiner Gesetze gibt, gestattet uns nicht zu glauben, dass <strong>der</strong> Gerechte und <strong>der</strong> Ungerechte<br />

vor ihm auf <strong>der</strong>selben Stufe stehen, noch zu zweifeln, dass sie einst <strong>der</strong><br />

eine seinen Lohn, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e seine Strafe für das Gute o<strong>der</strong> Böse, das sie getan,<br />

empfangen werden. Darum verleiht uns unser angeborenes Gerechtigkeitsgefühl<br />

das dunkle Bewusstsein von den zukünftigen Strafen und Belohnungen.<br />

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