24.10.2017 Aufrufe

Das Buch der Geister

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

,,Ja, wenn er seine Sendung nicht erfüllen konnte und er<br />

selbst dieselbe in einem neuen <strong>Das</strong>ein zu ergänzen, bitten<br />

darf; das ist dann aber für ihn nicht mehr eine Sühne.“ (173.)<br />

987. Was wird aus dem Menschen, <strong>der</strong> ohne etwas Böses<br />

zu tun, doch nichts tut, um den Einfluss des Stoßes abzuschütteln?<br />

,,Da er keinen Fortschritt zur Vollkommenheit macht, so<br />

muss er wie<strong>der</strong> ein <strong>Das</strong>ein von vorn anfangen, das von <strong>der</strong>selben<br />

Art ist wie das, welches er verlässt. Er bleibt stillestehen<br />

und so kann er seine Leiden <strong>der</strong> Sühne verlängern.“<br />

988. Es gibt Leute, <strong>der</strong>en Leben in vollkommenster Stille<br />

verläuft und die, da sie nichts selbst zu tun brauchen, keine<br />

Kümmernisse kennen. Ist ein solch glückliches <strong>Das</strong>ein ein<br />

Beweis, dass sie von einem früheren <strong>Das</strong>ein her nichts zu<br />

sühnen haben?<br />

,,Kennst du <strong>der</strong>en viele? Wenn du das meinst, so irrst du.<br />

Die Ruhe ist oft nur scheinbar. Sie können dieses <strong>Das</strong>ein gewählt<br />

haben, aber wenn sie es wie<strong>der</strong> verlassen, so entdecken<br />

sie, dass es ihnen nicht zum Fortschritt gedient hat, und dann<br />

bereuen sie, gleich den Trägen, die verlorene Zeit. Wisset,<br />

dass <strong>der</strong> Geist nur durch Tätigkeit sich Kenntnisse sammeln<br />

und sich selbst erhöhen kann; wenn er sich in Untätigkeit einschläfern<br />

lässt, so schreitet er nicht fort. Er gleicht dem, <strong>der</strong><br />

(nach eurem Brauch) es nötig hat zu arbeiten, aber spazierengeht<br />

o<strong>der</strong> sich schlafenlegt, und zwar in <strong>der</strong> Absicht, nichts<br />

zu tun. Wisset auch, dass je<strong>der</strong> Rechenschaft zu geben haben<br />

wird von <strong>der</strong> selbstgewählten Nutzlosigkeit seines <strong>Das</strong>eins:<br />

diese Nutzlosigkeit ist stets verhängnisvoll für das künftige<br />

Glück. Die Summte des zukünftigen Glücks steht im Verhältnis<br />

zur Summe des Guten, das man getan, und die des<br />

Unglücks steht im Verhältnis zum Übel, das man getan, und<br />

zu den Unglücklichen die man gemacht.“<br />

485

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!