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Das Buch der Geister

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man zu sagen pflegt. Ein Ereignis ist oft die Folge von etwas,<br />

das du Kraft deines freien Willens tatest, so dass, wenn du<br />

jenes nicht getan hättest, auch dieses nicht sich ereignet hätte.<br />

Wenn du dir den Finger verbrennst, so hat das nicht viel zu<br />

bedeuten; es war die Folge deiner Unvorsichtigkeit und davon,<br />

dass du ein leibliches Wesen bist. Von Gott vorausgesehen,<br />

weil sie zu deiner Reinigung und Belehrung dienen, sind<br />

nur die großen Schmerzen und die wichtigen Ereignis, die auf<br />

das Moralische einwirken."<br />

860. Kann <strong>der</strong> Mensch vermöge seines Willens und seines<br />

Tuns bewirken, dass Ereignisse, welche stattfinden sollten,<br />

nicht eintreten und umgekehrt?<br />

"Er kann es, wenn diese anscheinende Abweichung in<br />

den Rahmen des von ihm gewählten Lebens sich einfügen<br />

lässt. Sodann kann er auch, um Gutes zu tun, wie das sein soll<br />

und wie es <strong>der</strong> einzige Zweck des Lebens ist, das Böse vermeiden,<br />

beson<strong>der</strong>s das, welches zu einem noch größeren Übel<br />

beitragen könnte."<br />

861. Weiß <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> einen Mord begeht, bei <strong>der</strong><br />

Wahl seines <strong>Das</strong>eins, dass er ein Mör<strong>der</strong> werden wird?<br />

,,Nein. Er weiß, dass, wenn er ein Leben voll Kämpfe<br />

erwählt, für ihn die Möglichkeit gegeben ist, einen seinesgleichen<br />

zu töten, aber er weiß nicht, ob er es tun wird, denn<br />

es findet fast immer eine Überlegung statt, bevor ein Verbrechen<br />

begangen wird. Nun ist aber <strong>der</strong>, welcher etwas in Überlegung<br />

zieht, immer frei es zu tun o<strong>der</strong> nicht zu tun. Wüsste<br />

<strong>der</strong> Geist voraus, dass er als Mensch einen Mord begehen solle,<br />

so wäre er zum voraus zu demselben bestimmt (prädestiniert).<br />

Wisset also, dass niemand zu einem Verbrechen prädestiniert<br />

und dass jedes Verbrechen und überhaupt jede<br />

Handlung stets die Tat eines freien Willens ist.<br />

,,Übrigens verwechselt ihr immer zwei durchaus verschiedene<br />

Dinge: die materiellen Ereignisse des Lebens und<br />

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