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LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG

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fahren mehr angewendet. es werden keine milchfremden Proteine, Fette<br />

oder andere Lebensmittel zugesetzt, außer speisesalz und kräutern bei<br />

Crème fraîche.<br />

Überschreitet der milchsäuregehalt ein bestimmtes ausmaß, fällt das<br />

kasein aus, es gerinnt (Ø koaguliert). die milch schmeckt dadurch sauer<br />

und verdickt. durch die säuerung wird auch eine Haltbarkeitsverlängerung<br />

der fermentierten milchprodukte bis zu 10 tagen bei kühlung erreicht.<br />

so wie man sich heute bei der brotherstellung nicht mehr auf die<br />

entwicklung einer spontanfermentation verläßt, wird auch bei der Herstellung<br />

von sauermilchprodukten gezielt mit impfkulturen gearbeitet.<br />

milchsäure kann in zwei Formen vorkommen, nämlich als rechtsdrehende<br />

L(+)- und als linksdrehende d(-)-milchsäure. milchsäurebakterien<br />

können entweder beide oder nur eine dieser Formen produzieren. durch<br />

auswahl entsprechender milchsäurebakterien kann deshalb in sauermilchprodukten<br />

die milchsäureart gezielt beeinflusst werden. L(+)-milchsäure<br />

wird wegen ihres Vorkommens im blut und im muskelserum auch<br />

als Fleischmilchsäure bezeichnet. Laut früheren meinungen, die heute<br />

aber nicht mehr geteilt werden, soll sie gegenüber der d(-)-milchsäure<br />

ernährungsphysiologische Vorteile besitzen.<br />

Fermentierte milchprodukte werden entweder im tank fermentiert, anschließend<br />

abgefüllt (Ø gerührte Produkte) oder in der endverpackung<br />

fermentiert (Ø stichfeste Produkte). Werden bestimmte bakterienkulturen<br />

separat ausgelobt, müssen diese bakterien noch am ende der Haltbarkeit<br />

eine mindestkeimzahl von 1 million pro gramm aufweisen. bei<br />

kefir muss eine Hefezahl von mindestens 10.000 Hefen pro gramm vorhanden<br />

sein.<br />

bei den flüssigen sauermilchprodukten ist neben der Sauermilch mit<br />

3,6% Fett noch Buttermilch zu nennen. Letztere fiel ursprünglich als<br />

nebenprodukt bei der erzeugung der sauerrahmbutter an. Heute wird<br />

sie aus pasteurisierter milch mit max. 1% Fett direkt durch säuerung<br />

mit milchsäurebakterien erzeugt. Acidophilusmilch wird unter Verwendung<br />

der bakterienkultur Lactobacillus acidophilus und Bifidusmilch<br />

mit bifidobakterien hergestellt. Zur erreichung stichfester sauermilchprodukte<br />

wird oft vor der säuerung die fettfreie trockenmasse erhöht.<br />

das geschieht durch Zugabe von eingedickter milch oder durch Wasserentzug.<br />

Jogurt wird aus pasteurisierter milch unterschiedlichen Fettgehaltes<br />

(weniger als 10% Fett) mit speziellen Jogurtkulturen (Lactobacillus delbrueckii<br />

und Streptococcus thermophilus) erzeugt. Zur geschmacksverbesserung<br />

werden häufig diverse Früchte, Fruchtzubereitungen,<br />

AK-Infoservice105

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