LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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drei Pökelmethoden können genannt werden:<br />
bei der Trockenpökelung werden die so genannten rohlinge eingesalzen<br />
und schichtweise aneinander liegend im Pökelbehälter eingelegt bis<br />
der Fleischsaft (Ø mutterlake) aufgrund des konzentrationsunterschieds<br />
zwischen rohling und außenschicht, austritt. dieser kann ungehindert<br />
abfließen, sodass die Fleischteile nicht in der Lake verweilen. in dieser<br />
Phase erfolgt der austausch von salz in das Fleischinnere und gleichzeitig<br />
die diffusion von Fleischsaft (Ø Wasser, gelöstes eiweiß etc.) nach<br />
außen.<br />
beim kombinierten Verfahren der Trocken-Nass-Pökelung werden die<br />
rohlinge zunächst trockengepökelt, danach kann entweder die abfließende<br />
mutterlake auf eine entsprechende salzschärfe eingestellt und<br />
mitbenutzt werden, oder die Fleischteile verbleiben in der mutterlake.<br />
eine weitere Variante besteht in der Herstellung einer neuen Lake zur<br />
Überschichtung der rohlinge.<br />
bei der Nasspökelung (Ø Lakepökelung) werden die vorgesalzenen<br />
Pökelrohlinge mit einer fertigen Pökellake aufgegossen. Je nach gewicht,<br />
temperatur und größe der teilstücke kann die Pökelzeit variieren.<br />
diese Zeit kann durch direkte injektion der Pökellake(trinkwasser,<br />
Pökelzutaten, gewürze, kräuter, Honig, Wein, milch, essenzen usw.), in<br />
das Fleisch verkürzt werden (Ø Schnellpökelverfahren). damit sich<br />
die Pökelstoffe im Fleischgewebe besser und schneller verteilen, werden<br />
anschließend die Produkte in so genannten massieranlagen (Øtumblern)<br />
bewegt, wodurch das gewebe gelockert wird. dieses kombinierte injektions-massierverfahren<br />
hat sich in der Praxis durchgesetzt. die menge<br />
an aufgenommener Pökellake richtet sich nach der technologie und<br />
dem zulässigen Wasser/eiweiß-Verhältnis des endproduktes.<br />
im anschluss an den traditionellen Pökelverfahren folgt die so genannte<br />
durchbrennphase, in welcher ein salzkonzentrationsaustausch in den<br />
Produkten erfolgt. Hierbei werden die gepökelten rohlinge in sauberen<br />
stellagen unter hygienischen bedingungen aufbewahrt, damit sich<br />
das Pökelaroma und Farbe im Produkt entfalten können. abschließend<br />
werden die Produkte gewässert und oberflächlich getrocknet. bei spritzgepökelten<br />
Produkten, werden die rohlinge in Pressformen gelegt und<br />
darin erhitzt.<br />
bei der Herstellung von gepökelten Fleischerzeugnissen können auch<br />
unerwünschte chemische reaktionen ablaufen, wie die bildung von<br />
cancerogenen (Ø krebsauslösenden) nitrosaminen. die bildung dieser<br />
nitrosamine läuft unter folgenden Voraussetzungen ab: Vorhandensein<br />
von nitrit im Produkt , niedriger pH-Wert (< 5,5; fermentierte Produk-<br />
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