LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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nige tage bis mehrere monate oder Jahre dauern kann, erfolgen zahlreiche<br />
umsetzungen und inhaltsstoffveränderungen in der käsemasse.<br />
Zum großteil werden diese Veränderungen durch die von den diversen<br />
mikroorganismen (schimmelpilze, rotschmierebakterien) freigesetzten<br />
enzyme verursacht. der abbau von Fett (Ø Lipolyse) geschieht je nach<br />
sorte unterschiedlich intensiv, wobei eine geringe Lipolyse ein gutes aroma<br />
verursacht. bei manchen käsen (roquefort, gorgonzola) wird der<br />
Fettabbau noch verstärkt. der abbau von Proteinen zu aminosäuren<br />
(Ø umami-substanzen) erfolgt ebenso auf enzymatischem Weg durch<br />
Proteasen(z.b.Chymosin). der Proteinabbau ist auch für die Verflüssigung<br />
von Weichkäse verantwortlich ist. der reifegrad/Proteinabbau wird<br />
am restkaseingehalt gemessen. der vorhandene restgehalt an Laktose<br />
wird zu milchsäure, zu anderen säuren und zu kohlendioxid vergoren. die<br />
Lochbildung im käse ist auf diese gärungsprodukte zurückzuführen. die<br />
reifung der käselaibe findet unter exakt kontrollierten Lagerbedingungen<br />
statt, die ständig beobachtet werden müssen. bei Weichkäse verläuft die<br />
reifung von außen nach innen und bei Hartkäse gleichmäßig im käselaib.<br />
Hartkäsesorten<br />
Für die Herstellung von Hartkäse geht man üblicherweise nicht von pasteurisierter<br />
milch, sondern von rohmilch aus, weil sie eine bessere kaseinfällung<br />
ergibt. die reifezeit dieser käsesorten ist sehr lang und beträgt<br />
bis zu drei Jahre. Österreichischer emmentaler (mind. 45 F.i.t. %) wird<br />
aus silofreier rohmilch mit milchsäurebakterien- und Propionibakterienkulturen<br />
hergestellt. um die charakteristische Lochung (1 bis 3cm) auszubilden,<br />
wird der käse etwa 4 Wochen bei 20 bis 25°C gereift und ab<br />
etwa 70 tagen konsumreif. Österreichischer alp- und bergkäse (mind.<br />
45 F.i.t.%) wird wie emmentaler aus silofreier rohmilch mit milchsäurebakterienkulturen<br />
hergestellt. um die rindenschmiere während der reifezeit<br />
auszubilden, wird der käse mit salzwasser behandelt. konsumreif<br />
wird der Laib frühestens nach 3 monaten.<br />
Zu dieser käsesorte zählen auch folgende käse, die laut Verordnung<br />
(eg) nr. 510/2006 idgF. eine geschützte geographische ursprungsbezeichnung<br />
besitzen:<br />
■ tiroler alm-/alpkäse g.u.<br />
■ tiroler bergkäse g.u.<br />
■ Vorarlberger bergkäse g.u.<br />
■ Vorarlberger alpkäse g.u.<br />
■ gailtaler almkäse g.u. (diese käsesorte weicht von der beschriebenen<br />
beschaffenheit der anderen alp- und bergkäse wesentlich ab.)<br />
AK-Infoservice109