LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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dass die negative tätigkeit der mikroorganismen beim Lebensmittelverderb<br />
in positiver Weise bei der Fermentation umfunktioniert werden konnte.<br />
die ausgewählten, sozusagen „domestizierten“ mikroorganismenarten<br />
werden versuchen die Lebensmittel für ihre Zwecke zu verdauen. nach erreichen<br />
eines gewünschten Verdauungsgrades wird die Fermentation aber<br />
gestoppt. Pointiert könnte man sagen, die mikrobielle Fermentation ist ein<br />
„kontrollierter Lebensmittelverderb“.<br />
durch die tätigkeit der mikroorganismen können einer oder mehrere der<br />
folgenden Vorteile erzielt werden:<br />
■ Vorverdauung von reservestoffen (eigentliche garungsreaktionen)<br />
■ bildung von aroma- und geschmacksstoffen (z.b. umamisubstanzen<br />
durch eiweißspaltung)<br />
■ Veränderung der struktur der Lebensmittel (z. b. gasbildung im teig und<br />
im käse)<br />
■ abbau schädlicher inhaltsstoffe<br />
■ bildung von haltbarkeitsverlängernden inhaltsstoffen (z. b. milchsäure,<br />
alkohol)<br />
es klingt unwahrscheinlich, aber etwa ein drittel unserer nahrungsmittel<br />
wird durch Fermentation erzeugt. Zu den wichtigsten fermentierten Lebensmitteln<br />
zählen<br />
■ brot<br />
■ Fermentierte milchprodukte<br />
■ Fermentierte Fleischprodukte (z.b. salami)<br />
■ Fermentierte sauergemüseprodukte<br />
■ alkoholische getränke (Wein, bier, spirituosen)<br />
schimmelpilzfermentation werden in unserem kulturkreis nur bei tierischen<br />
Produkten angewandt (z.b. käse, salami), in ostasien hingegen vor allem<br />
bei pflanzlichen rohstoffen. damit werden viele traditionelle Lebensmittel<br />
erzeugt, die nun nach und nach auch in unseren Ländern eingang finden,<br />
wie ð Sojasoße, miso und tempeh.<br />
Haltbarkeitsverlängerung (konservierung) von Lebensmitteln<br />
seit seinen anfängen war der mensch mit dem Problem konfrontiert, die<br />
in Überflusszeiten anfallende nahrung für not- und mangelzeiten aufzubewahren.<br />
deshalb wurden schon sehr frühzeitig wirksame Haltbarkeitsverfahren,<br />
wie die Luft- und sonnentrocknung, die Fermentation und chemi-<br />
AK-Infoservice 19