LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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te), hohe temperaturen (> 130°C; trifft auf brühwürste, kochwürste und<br />
schinken nicht zu, wenn diese nicht gebraten oder gegrillt werden.) und<br />
das Vorhandensein von sekundären aminen. durch den einsatz von ascorbinsäure<br />
oder ascorbat als so genannte umrötehilfsmittel kann die<br />
nitrosaminbildung inhibiert werden.<br />
Räuchern<br />
neben dem konservierenden und antioxidativen effekt steht beim räuchern<br />
der sensorische aspekt (Ø aussehen, Farbe, geschmack) im Vordergrund.<br />
die räucherung kann durch räucherrauch oder Flüssigrauch<br />
erfolgen. als ausgangsmaterial dient in erster Linie das Holz, welches<br />
aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin besteht. neben diesen Hauptinhaltsstoffen<br />
können auch ätherische Öle, Harze und dergleichen einen<br />
einfluss auf das gebildete raucharoma haben. im räucherrauch, der<br />
sich durch unvollständige Verbrennung bildet, entstehen mehrere hundert<br />
Verbindungen (z.b. Phenole, Carbonyle, organische säuren), die<br />
eben auch antimikrobielle Wirksamkeit besitzen. Je nachdem, ob es sich<br />
um Weich- oder Harthölzer handelt, kann es zu unterschiedlichen Verbindungen<br />
kommen, die sich im endprodukt geschmacklich auswirken.<br />
der räucherrauch reagiert auch mit der natürlichen Wursthülle (Ø darm),<br />
indem die darin enthaltenen Proteine mit den rauchinhaltsstoffen so reagieren,<br />
dass der darm stabilisiert wird und entsprechende Festigkeit<br />
erlangt. auch unerwünschte inhaltsstoffe, die gesundheitlich bedenklich<br />
sind, können im räucherrauch entstehen. Holz enthält von natur<br />
aus keine gefährlichen stoffe, diese entstehen erst bei der thermischen<br />
Zersetzung des Holzes. eine wichtige rolle bei der ausbildung dieser<br />
Verbindungen spielen beispielsweise die räuchertemperatur, Holzart<br />
und dessen Feuchtigkeit. diese Verbindungen gehören zu einer gruppe,<br />
den so genannten Polyzyklischen aromatischen kohlenwasserstoffe (Ø<br />
Paks), deren Leitsubstanz das benzo[a]pyren ist. diese stoffe sind in<br />
der umwelt weit verbreitet, wie z.b. in industrieabgasen, Zigaretten und<br />
spurenweise auch im boden und gemüse. allerdings liefern geräucherte<br />
Fleischerzeugnisse nur einen geringen anteil für die aufnahme von Paks<br />
im Vergleich zu anderen Lebensmitteln. Überdurchschnittlicher konsum<br />
kann zu einer erhöhten aufnahme führen. grenzwerte dieser Leitsubstanz<br />
sind gesetzlich mit Höchstmengen von max. 1µg/kg für Fleischwaren<br />
geregelt. dieser grenzwert wird aus technologischer Perspektive in<br />
der regel nicht überschritten.<br />
räucherrauch kann entweder durch Verglimmen (Ø glimmrauch) geeigneter<br />
Hölzer (z.b. buche, erle, Zeder, birke) mittels Heizplatte oder durch<br />
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