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LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG

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die Fettraffination ist ein mehrstufiges Verfahren, bei dem zuerst<br />

durch Wasserzugabe eine Entschleimung erfolgt. aus dem abgetrennten<br />

schleim wird als nebenprodukt Lecithin gewonnen, welches<br />

wiederum als ð Emulgator (Zusatzstoff) in der Lebensmitteltechnik in<br />

großem umfang Verwendung findet. in der nächsten stufe werden seifig<br />

schmeckende, freie Fettsäuren durch Zugabe von natronlauge neutralisiert.<br />

der ausfallende seifenstock wird abgetrennt. durch die Zugabe<br />

von bleicherde wird im folgenden schritt eine Bleichung (entfernung<br />

von Farbstoffen) vorgenommen. das Ziel der anschließenden Dämpfung<br />

(Wasserdampfdestillation) ist eine entfernung der geruchs- und<br />

geschmacksstoffe. bei modernen Verfahren erfolgt die entfernung der<br />

freien Fettsäuren ebenfalls in diesem destillationsschritt.<br />

Weltweit ist der bedarf an hochschmelzenden, pflanzlichen Fetten höher<br />

als ihr anfall. das ist vor allem durch die Verwendung zur margarineherstellung<br />

bedingt. um diesen mangel zu beheben, wird schon seit vielen<br />

Jahrzehnten eine Fetthärtung (Ø Hydrierung) von pflanzlichen Ölen<br />

zur erhöhung des schmelzpunktes vorgenommen. diese Fetthärtung<br />

erfolgt in so genannten autoklaven, wo bei temperaturen bis zu 220°C<br />

unter druck und in anwesenheit eines nickel-katalysators Wasserstoff in<br />

das Öl eingeleitet wird. der Wasserstoff lagert sich an ungesättigte Fettsäuren<br />

an und wandelt diese in gesättigte Fettsäuren um. diese Hydrierung<br />

wird nie vollständig durchgeführt, weil solche Fette talgig schmecken<br />

und einen hohen trans-Fettsäuregehalt aufweisen.<br />

eine weitere methode, den schmelzpunkt von Ölen zu verändern, vor<br />

allem zu vereinheitlichen, besteht heute im Verfahren der Umesterung.<br />

dabei werden die Fette vorerst enzymatisch oder chemisch in glycerin<br />

und freie Fettsäuren gespalten und dann erneut in zufälliger Verteilung<br />

wieder verestert. es erfolgt keine bildung von ð trans-Fettsäuren.<br />

trans-Fettsäuren haben nachteilige auswirkungen im menschlichen<br />

körper. eine hohe aufnahme von trans-Fettsäuren kann das risiko für<br />

koronare Herzerkrankungen steigern. durch Verfahrensumstellungen<br />

konnte allerdings der trans-Fettsäuregehalt in den letzten Jahren deutlich<br />

gesenkt werden. Hauptquelle für trans-Fettsäuren sind nach wie vor<br />

gehärtete Fette, wie z.b. Frittier- und siedeöle und Fettglasurüberzüge.<br />

bei verpackten Lebensmitteln müssen auf der Zutatenliste gehärtete<br />

Fette und Öle mit der angabe „gehärtet“ angeführt werden.<br />

Österreich hat in der eu neben dänemark eine Vorreiterrolle übernommen<br />

und am 1. 9. 2009 eine „Österreichische trans-Fettsäuren Verord-<br />

82 AK-Infoservice

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