LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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ist aber die Voraussetzung, um an die wertvollen Zellinhaltsstoffe heran<br />
zu kommen. durch gutes kauen kann zwar ein großteil der Zellwände<br />
mechanisch aufgeschlossen werden. Weniger mühselig und zahnschonender<br />
geschieht das durch garung der Lebensmittel, bei der z.b. durch<br />
einwirkung von Wärme die Zellwände ebenfalls abgebaut werden.<br />
ein beispiel soll die Vorteile einer garung verdeutlichen. karotten können<br />
wir zweifelsohne auch roh essen. Warum kochen wir sie? durch kauen<br />
werden nicht alle Zellen der karotten geöffnet. daher ist das in diesen<br />
intakten Pflanzenzellen vorhandene ß-Carotin (Ø Vorstufe von Vitamin a)<br />
nicht bioverfügbar und wird wieder ausgeschieden. beim kochen werden<br />
alle Zellen geöffnet; leider aber auch ein kleiner teil des Carotins<br />
zerstört. trotzdem überwiegt der Vorteil des kochens bei weitem diesen<br />
nachteil.<br />
dieses beispiel zeigt auch, dass jedes Lebensmittelberarbeitungsverfahren<br />
neben den zahlreichen Vorteilen auch nachteile haben kann. diese<br />
unerwünschten reaktionen sind unabhängig davon, ob Lebensmittel<br />
im küchenmäßigen, gewerblichen oder industriellen maßstab zubereitet<br />
werden. es ist also von Fall zu Fall zu überlegen, ob die erzielten Vorteile<br />
diese nachteile überwiegen. Wie die Jahrtausende alten erfahrungen<br />
beweisen, ist das für die meisten bearbeitungsverfahren eindeutig zu<br />
bejahen. die des Öfteren vorgenommene einteilung in „gute“ und „böse“<br />
Verfahren ist deshalb als unsinnig abzulehnen. Vielmehr stellt sich die<br />
Frage, ob ein bearbeitungsverfahren für ein bestimmtes Lebensmittel<br />
geeignet oder ungeeignet, und eben mehr Vor- als nachteile ergibt.<br />
um die nachteile möglichst zu minimieren, sollte der grundsatz gelten:<br />
Lebensmittelverarbeitung so viel als notwendig, aber so wenig<br />
als möglich.<br />
durch Photosynthese erzeugen die Pflanzen mit Hilfe der energie des<br />
sonnenlichtes aus Wasser und kohlendioxid den einfachzucker glukose<br />
(Ø traubenzucker). Zur energiespeicherung wandeln die Pflanzen in weiterer<br />
Folge glukose in stärke um. dabei werden millionen glukosemoleküle<br />
zu einem kettenmolekül verbunden und letzteres weiter zu mikroskopisch<br />
kleinen stärkekörnern aufgebaut. da stärke den osmotischen<br />
druck in der Zelle nicht erhöht, gelingt es der Pflanze auf diese Weise<br />
sehr viel energie auf engstem raum zu speichern.<br />
genau diese gespeicherte energie möchten wir menschen durch den Verzehr<br />
von Pflanzen ebenfalls nutzen; genauer gesagt, durch den Verzehr<br />
der speichergewebe der Pflanzen, wie Wurzeln, knollen, samen und körner.<br />
seit beginn der ackerbaukulturen bis zum heutigen tag decken wir<br />
unseren nahrungsenergiebedarf zum großteil mit pflanzlicher stärke.<br />
AK-Infoservice<br />
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