LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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den sich in sehr geringem ausmaß radikale, die entweder zerfallen oder mit<br />
anderen inhaltsstoffen weiterreagieren. diese radikalbildung ist einer der<br />
großen kritikpunkte der bestrahlung von Lebensmitteln. Zur relativierung<br />
ist aber anzumerken, dass auch beim mahlen von trockenen Lebensmitteln<br />
und im anfangsstadium des Fettverderbs eine radikalbildung eintritt.<br />
große moleküle, wie die träger der erbinformation (Ø dna), werden mit<br />
einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit getroffen. es genügt die Zerstörung<br />
einiger dieser moleküle, damit Zellen ihr Wachstum einstellen. diese tatsache<br />
macht man sich zur Verhinderung der keimung von gemüse oder<br />
von kartoffeln zunutze. auch die für das streckungswachstum von Champignons<br />
verantwortlichen Zellen sind sehr empfindlich. die Hüte bleiben<br />
nach der bestrahlung geschlossen. rohstoffeigene enzyme sind aber als<br />
Verderbnisfaktoren weiter wirksam – die Champignons sehen daher nur<br />
scheinbar frischer aus.<br />
Höhere dosiswerte können die abtötung von insekten in getreide, von<br />
motten in müsli, und von vegetativen keimen in Fleisch (salmonellen) und<br />
gewürzen bewirken. dies entspricht in etwa der Wirkung der klassischen<br />
Hitzepasteurisation. eine echte strahlensterilisation von Lebensmitteln (Ø<br />
abtötung von sporen) kann nur mit relativ hohen dosiswerten erfolgen.<br />
Letztere sind aber zumindest bis jetzt nicht zugelassen.<br />
Haltbarkeitsverlängerung durch die Einwirkung von hohem Druck<br />
ein ziemlich neues Verfahren zur Haltbarkeitsverlängerung von Lebensmitteln<br />
ist die einwirkung von hohem druck bis zu 10.000 bar (1.000 mPa).<br />
dabei werden vegetative mikroorganismenzellen inaktiviert, weshalb diese<br />
methode mit der klassischen Hitzepasteurisation vergleichbar ist. im<br />
gegensatz zu Letzterer werden aber wertvolle inhaltsstoffe (z. b. aromastoffe,<br />
Vitamine) kaum geschädigt, wodurch qualitativ sehr hochwertige<br />
Produkte erzeugt werden können.<br />
Mechanische Entfernung von Mikroorganismen aus Lebensmitteln<br />
oder Verhinderung der Verkeimung durch Mikroorganismen<br />
durch Zentrifugation (Ø bactofugation) oder Filttration (Ø nanofiltration)<br />
können mikroorganismen aus flüssigen Lebensmitteln, wie milch oder<br />
bier abgetrennt und damit eine längere Haltbarkeit erzielt werden. auch<br />
auf diesem Weg läßt sich eine so genannte ð ESL-Milch erzeugen.<br />
Reinraumtechnik: Wie rasch die entwicklung von mikroorganismen in<br />
Lebensmitteln zu deren Verderb führen, hängt von der ausgangskeimzahl<br />
ab. Je geringer diese ist, umso länger wird es dauern, bis eine kritische<br />
AK-Infoservice 31