LEBENSMITTELPRODUKTION UND -VERARBEITUNG
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Brot und Gebäck<br />
da unser kulturkreis zu den brotessern zählt, haben brot und gebäck<br />
immer noch einen sehr hohen stellenwert in unserer ernährung.<br />
Weizenbrot<br />
das wichtigste brotgetreide in vielen Ländern – auch in Österreich – ist<br />
Weizen. das kommt nicht von ungefähr, denn Weizen ist aufgrund der<br />
eigenschaften seiner inhaltsstoffe hervorragend zur broterzeugung geeignet.<br />
beim mischen von Weizenmehl mit Wasser wird letzteres sofort<br />
durch die stärke und das Weizeneiweiß (Ø kleber) gebunden. der kleber<br />
bildet dabei eine zusammenhängende, dreidimensionale struktur –<br />
den teig – aus. in dieser netzstruktur sind die anderen mehlbestandteile<br />
(stärkekörner) eingebettet. bei kleberschwachen mehlen ist die Wasserbindung<br />
im teig oft nicht ausreichend. durch Zugabe von Quellstärken<br />
(Ø vorgekochte und getrocknete stärke) kann die Wasserbindung<br />
erhöht werden. auch Vitamin C (Ø ascorbinsäure) hat kleberstärkende<br />
eigenschaften, weshalb es dem mehl zugesetzt wird.<br />
beim backen des teiges gerinnt (Ø koaguliert bzw. denaturiert) das klebereiweiß<br />
und setzt das Wasser wieder frei. gleichzeitig nehmen aber<br />
die stärkekörner diesen Wasseranteil auf, verkleistern dabei und bilden<br />
nun die brotstruktur. das heißt, beim backen erfolgt eine Wasserwanderung<br />
vom kleber zur stärke.<br />
ohne teiglockerungsmittel entsteht beim backen ein sehr dichtes brot.<br />
unfermentierte brote werden deshalb in dünnen Fladen ausgebacken<br />
(Ø Fladenbrot). die großen Poren im Fladenbrot entstehen durch<br />
dampfblasen. durch eine ð Fermentation des teiges bilden sich im<br />
teig viele kohlendioxidbläschen. diese schaumstruktur wird dann beim<br />
backen des brotes fixiert. es entsteht ein großvolumiges, gelockertes,<br />
gut verdaubares brot.<br />
die brotfermentation wurde schon vor Hunderten von Jahren, wahrscheinlich<br />
durch Zufall, entdeckt. Läßt man nämlich einen teig stehen,<br />
kann er durch die in der Luft überall vorhandenen mikroorganismen in<br />
gärung (Ø Fermentation unter Luftausschluss) übergehen. Heute wartet<br />
man nicht, bis eine beimpfung durch in der Luft vorhandene keime<br />
erfolgt, sondern es wird eine gezielte beimpfung mit eigens gezüchteter<br />
backhefe (Ø germ) vorgenommen. die Hefezellen verwerten den im<br />
teig in geringen mengen vorhandenen Zucker. um die Hefegärung zu<br />
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