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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Aufstellungen, Systeme und Wirkfaktoren Cornelia Fasching<br />

3.3. Erklärungsversuche für das Phänomen der systemischen Reso-<br />

nanz<br />

Ruppert (2001, S. 40, zitiert nach Schneidhofer, 2002, S. 44) nennt diese Art der Wahrneh-<br />

mung den „Bindungssinn“ des Menschen während Holitzka und Remmert (2000, S. 27) vom<br />

„Systemischen Siebten Sinn“ sprechen und Matthias Varga von Kibéd (2000, S. 51) dies als<br />

„repräsentierende Wahrnehmung“ bezeichnet. Für ihn ist die repräsentierende Wahrneh-<br />

mung eine „superveniente Form der Wahrnehmung“, die die „Zeichen der vertrauten Wahr-<br />

nehmungsform überlagern“ (Varga von Kibéd, 2002, S. 18f).<br />

Auch eher mystisch anmutende Ursachen für die repräsentierende Wahrnehmung, wie der<br />

Kontakt mit verstorbenen Seelen, sublimale Wahrnehmung 5 oder Telepathie findet man in<br />

der Literatur (Sparrer, 2002, S. 179). Jedoch können diese widerlegt werden. So spricht ge-<br />

gen die Kontaktaufnahme mit Toten, dass der Bezug zu Seelen bei Aufstellungen abstrakter<br />

Systeme (wie z.B. einem Firmenlogo) wenig überzeugt (Sparrer, 2002. S. 180). Sublimale<br />

Wahrnehmung als Ursache kann ebenfalls ausgeschlossen werden, da Aufstellungen auch<br />

in Doppelblind-Situationen – weder der Aufstellungsleiter noch der Aufstellende wissen über<br />

das zugrunde liegende System Bescheid – zu einer Lösung führen (Sparrer, 2002, S. 180).<br />

Da bei Aufstellungen oft Neues zutage tritt von dem weder der Aufstellende noch Aufstel-<br />

lungsleiter wussten, dies sich jedoch als zutreffend erweist (Sparrer, 2002, S. 180), scheidet<br />

als logische Schlussfolgerung auch Telepathie als Erklärung aus.<br />

3.3.1. Repräsentierende Wahrnehmung<br />

Diese Wahrnehmung – in früherer Literatur oft als „fremde Gefühle“ (Varga von Kibéd, 2002,<br />

S. 16) bezeichnet – scheinen nur den Stellvertretern für das zu repräsentierende System<br />

zugänglich zu sein und bleiben somit den Außenstehenden vorenthalten. Diese Art der<br />

Wahrnehmung ist vom zugrunde liegenden Inhalt unabhängig und ist jeder Person verfüg-<br />

bar, sobald sie ein Systemelement repräsentiert (Varga von Kibéd, 2002, S. 18f).<br />

5 Sublim bedeutet laut Duden Fremdwörterbuch (Band 5, 1997): nur mit großer Feinsinnigkeit wahr-<br />

nehmbar. Werden Stimuli kurz und mit geringer Intensität – sublimal – dargeboten, werden sie vom<br />

Menschen nur unbewusst wahrgenommen. In diesem Zusammenhang würde das bedeuten, der Auf-<br />

stellungsleiter oder Aufstellende würde (bewusst oder unbewusst) Reize aussenden, die die Reprä-<br />

sentanten beeinflussen (Schneidhofer, 2002, S. 45)<br />

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