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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Der Aufstellungsleiter gibt dem Klienten und den Stellvertretern ein bisschen Zeit um das Bild<br />

auf sich wirken lassen zu können. Auch der Aufstellungsleiter lässt das Bild erst einmal auf<br />

sich wirken und sieht dann welche Personen am meisten belastet oder gefährdet sind (Hel-<br />

linger, 2001, S. 20). Darüber hinaus geht der Aufstellungsleiter in die phänomenologische<br />

Haltung, in seine leere Mitte, in dieser „ist man verbunden mit Kräften, die über das Ich und<br />

seine Planung weit hinausgehen. Wenn man sich darauf einlässt, tauchen plötzlich Lö-<br />

sungsbilder oder Lösungssätze oder Handlungshinweise auf“ denen der Aufstellungsleiter im<br />

Laufe der Aufstellung folgt (Hellinger, 2000b, S. 26).<br />

Je nachdem wie sich das erste Bild gestaltet, leitet Hellinger verschiedene Vorgehensweisen<br />

ab. Dazu holt er sich vom Klienten zusätzliche Information für den nächsten Schritt, ohne<br />

jedoch mehr zu erfragen als notwendig ist, um das Wesentliche leichter im Auge behalten zu<br />

können (Hellinger, 2001, S. 21).<br />

Zum Beispiel, wenn Stellvertreter abgewandt oder abseits von den anderen stehen, deutet<br />

dies darauf hin, dass sie stark belastet oder gefährdet sind. Dann führt der Aufstellungsleiter<br />

diese erst einmal in die entsprechende Richtung – ohne die Stellvertreter zu befragen – und<br />

schaut, was bei den Übrigen passiert (Hellinger, 2001, S. 20).<br />

6.1.2. Durchführungsphase<br />

Im Rahmen der Durchführungsphase einer Aufstellung werden die Repräsentanten befragt,<br />

umgestellt, evtl. fehlende Teile hinzugefügt und darüber hinaus Prozessarbeit geleistet. Die<br />

Vorgehensweise Hellingers wird dazu im Folgenden beschrieben.<br />

Befragen<br />

Je nachdem, wie sich das erste Bild darstellt, befragt Hellinger die Stellvertreter die zeitliche<br />

Reihenfolge beachtend (Langlotz, 2000, S. 94), nach ihren körperlichen Veränderungen,<br />

Gefühlen, inneren Bildern oder Geräuschen (Hellinger, 2001, S. 18). Dabei achtet er beson-<br />

ders auf den körperlichen Ausdruck bzw. körperliche Reaktionen, denn viele Stellvertreter<br />

lassen sich von äußeren Dingen leiten, wie Aussagen anderer Stellvertreter oder gesell-<br />

schaftlichen Tabus. Wenn Stellvertreter nicht mit dem Geschehen in Kontakt treten werden<br />

sie von Hellinger ausgetauscht (Hellinger, 2001, S. 18). Ein „untrügliches Zeichen“ (Hellinger,<br />

2001, S. 19), das zum schnellstmöglichen Abbruch der Aufstellung führt ist Unruhe und<br />

Nachlassen der Aufmerksamkeit unter den Teilnehmern.<br />

Als erste werden die Stellvertreter befragt, die sich besonders auffallend benehmen bzw. bei<br />

denen starke Reaktionen zu beobachten sind (Hellinger, 2001, S. 20). Bei seiner weiteren<br />

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