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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Entwicklung der Aufstellungsarbeit Cornelia Fasching<br />

4.2.2. Lösungsfokussierter Ansatz der Schule von Milwaukee<br />

Der lösungsfokussierte Ansatz, der sich als Solution Focused Consulting in der Literatur fin-<br />

det, wurde von Steve de Shazer (1940-2005)und Insoo Kim Berg (1934-2007) entwickelt und<br />

ist durch die Annahme gekennzeichnet, dass das Konstruieren einer Lösung unabhängig von<br />

einer Problemanalyse stattfinden kann. Beeinflusst von der Schule von Paolo Alto versuch-<br />

ten Steve de Shazer und sein Team Muster, die das Problem und seine Lösungsversuche<br />

generierten zu unterbrechen und dadurch der Lösung näher zu kommen. Durch lösungsori-<br />

entierte Fragen, insbesondere der Wunderfrage 12 , wird die Sicht des Problems auf die Sicht<br />

der Lösung gelenkt, die an in Folge an dessen Stelle tritt (Sparrer, 2001, S. 94). Dabei wer-<br />

den Deutungen und Interpretation seitens der Akteure umgangen indem mit Unterschieden,<br />

anstatt absoluter Aussagen gearbeitet wird, denn „wir können verstehen, was ‚besser’ ist,<br />

ohne zu wissen, was ‚gut’ heißt“ (Steve de Shazer, persönl. Mitteilung, zitiert nach Sparrer,<br />

2006, S. 30).<br />

Die Systemischen Strukturaufstellungen sind in den lösungsfokussierten Ansatz eingebettet<br />

und teilen dessen Grundannahmen. Der Klient ist Experte für sein Thema und seine Lösung,<br />

es bedarf weder Interpretationen noch Deutungen seitens des Therapeuten. Weiters erfor-<br />

dern Lösungen keine Problemanalysen; stattdessen wird der Klient in den Lösungszustand<br />

versetzt um herauszukristallisieren worum es ihm wirklich geht und um mit kleinen Schritten<br />

zu beginnen, die in Folge zu größeren ermuntern können. Dabei geht es nicht um Wahrhei-<br />

ten, sondern um für den Klienten nützliche Unterschiede (Sparrer, 2006, S. 36). Im lösungs-<br />

orientierten Interview nach Steve de Shazer liegt die Betonung eher auf dem Neuen das auf-<br />

taucht, sobald der Klient das Problem hinter sich lassen kann. Auch die Aufstellungsarbeit<br />

hat zum Ziel die Vergangenheit ruhen lassen zu können, jedoch liegt hier der Schwerpunkt<br />

auf Versöhnungsarbeit. Die Elemente der lösungsorientierte Kurztherapie helfen dabei her-<br />

vorzuheben, was jetzt schon „gut läuft“ (Sparrer, 2000, S. 361).<br />

4.2.3. Systemische Ansätze aus Therapie und Beratung<br />

Wie in Kapitel 3.4 bereits erläutert bestehen nach Luhmann Systeme aus Kommunikationen<br />

und nicht aus Individuen (Simon, 2007, S. 88). So haben die verschiedenen Ansätze der<br />

systemischen Therapie und Beratung gemein, dass Symptome, die bei einer einzelnen Per-<br />

son auftreten, nicht der Person selbst zuzurechnen sind, sondern als Eigenschaften der Be-<br />

ziehungsstrukturen im System verstanden werden, die wiederum durch Kommunikation fest-<br />

12<br />

Die Wunderfrage bildet das „Herzstück“ des lösungsfokussierten Ansatzes (Sparrer, 2006, S. 34),<br />

die den Klienten durch Tranceinduktion in den Lösungszustand versetzt (siehe auch Kapitel 6.2.1).<br />

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