26.12.2012 Aufrufe

DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Glück. Erst aus dieser Haltung entfaltet auch das Familien-Stellen seine voll versöhnende<br />

und heilende Kraft“ (Hellinger, 2000b, S. 25).<br />

6.1.1. Ablösungsphase<br />

In Rahmen dieser Phase werden im Folgenden die Vorgehensweise beim Vorgespräch, wel-<br />

che Personen anwesend bzw. aktiv sind und die Bedeutung des ersten Aufstellungsbildes<br />

geklärt<br />

Vorgespräch<br />

Für das Vorinterview, das unmittelbar vor der Aufstellung in Anwesenheit der Gruppe statt-<br />

findet, schlägt Hellinger (2001, S. 17f) drei Fragen vor, die nur das Notwendigste an Informa-<br />

tion über das Abzubildende aufdecken und somit die Gefahr von „Phantasien“ (Hellinger,<br />

2001, S. 17) seitens der Stellvertreter einschränken.<br />

1. Wer gehört zur Familie?<br />

2. Sind Familienmitglieder tot geboren oder früh verstorben, und gab es in der Familie<br />

besondere Schicksale, zum Beispiel eine Behinderung?<br />

3. War jemand von den Eltern oder Großeltern vorher in einer festen Bindung, also ver-<br />

lobt, verheiratet oder sonst wie in einer längeren bedeutsamen Beziehung?<br />

Bei dem Vorgespräch erlaubt Hellinger dem Klienten sein Anliegen meist in nur drei Sätzen<br />

zu formulieren. Alles weitere darüber hinaus ist nach seiner Aussage „für die Katz“ (Hellin-<br />

ger, 2002a, S. 15). Dabei ist das Relevante für ihn nicht so sehr, was er hört, sondern welche<br />

Resonanz dies bei ihm auslöst. Spürt er bei diesen drei Sätzen eine Energie, so beginnt er<br />

mit dem Klienten zu arbeiten (Hellinger, 2002a, S. 15). Weitere Informationen lehnt Hellinger<br />

(2001, S. 18) ab, da es die phänomenologische Wahrnehmung erschwert. So sollte seiner<br />

Meinung nach auch der Klient während der Aufstellung schweigen und keine Fragen seitens<br />

der Stellvertreter beantworten.<br />

Auf die Frage in einem Interview (Neuhauser, 2002, S. 319), ob Aufstellungen ein Wunder-<br />

mittel wären, antwortet Bert Hellinger, diese nur dann einzusetzen, wenn es notwendig ist<br />

um ein unmittelbares Problem zu lösen. Dabei muss der Klient selbst in eine Haltung der<br />

Selbstvergessenheit und des Sich-Zurücknehmens gehen und wird dabei vom Aufstellungs-<br />

leiter angeleitet. Ist dem Klienten diese Haltung nicht möglich, stellt er also seine Stellvertre-<br />

ter nach einem vorgefertigten Bild, so würde die Aufstellung oft in einer Sackgasse und in<br />

Verwirrung enden und wird daher von Hellinger zuvor abgebrochen (Hellinger, 2001, S. 16).<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!