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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Nach Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer umfasst ein Vorinterview neben der Klä-<br />

rung des Kontextes – wie der Klient zur Therapie oder Beratung gekommen ist – und der<br />

Klärung des Themas – wer und was eine Rolle dabei spielt – die Klärung wohin es für den<br />

Klienten gehen soll (Sparrer, 2006, S. 95). Zu diesem Zweck werden im Vorinterview lö-<br />

sungsfokussierte Fragen eingesetzt (Sparrer, 2006, S. 95). Dabei gilt es, unter anderem he-<br />

rauszufinden welche Elemente dem System innewohnen und hilfreich für die Aufstellung<br />

sind; dies ist von der Fragestellung aus der Perspektive des Klienten und dem Ziel des Klien-<br />

ten abhängig (Sparrer, 2006, S. 12f). Gestellt werden dann alle Elemente, die zum System<br />

der Fragestellung des Klienten gehören (Sparrer, 2006, S. 43). Um jedoch in sehr umfas-<br />

senden Systemen die Komplexität möglichst gering zu halten ist es möglich mit wenigen<br />

Repräsentanten zu beginnen und schichtweise weitere ins System zu holen. Darüber hinaus<br />

ist es möglich Repräsentanten zu wählen, ohne sie zu stellen und so durch deren indirekte<br />

Beteiligung Information über das System zu erhalten. Weiters können Systemelemente an-<br />

hand von Kriterien, die sich am Anliegen des Klienten orientieren zusammengefasst werden.<br />

Darüber hinaus arbeiten die SySt mit multifokalen Aufstellungen; diese ermöglichen ver-<br />

schiedene Themen in einer Aufstellung zusammenzufassen. Dabei wird eine Aufstellung mit<br />

einem Ziel, aber mehreren Fokussen durchgeführt (Sparrer, 2006, S. 155).<br />

Um den Klienten in den Lösungszustand zu versetzen und ihm so einen besseren Zugang<br />

zur Lösung zu ermöglichen, wird das Herzstück des lösungsfokussierten Ansatzes, die Wun-<br />

derfrage im Vorinterview verwendet (Sparrer, 2006, S. 34).<br />

So, oder ähnlich könnte die Wunderfrage in einem therapeutischen Vorgespräch im Rahmen<br />

Systemischer Strukturaufstellungen aussehen (Sparrer, 2001, S. 92f; Sparrer, 2006, S. 35):<br />

„Stellen Sie sich vor, Sie gehen am Ende dieser Therapiestunde nach Hause<br />

(Pause) essen dort noch zu Abend (Pause), vielleicht setzen Sie sich anschlie-<br />

ßend noch mit Ihrer Familie zusammen (Pause), und schließlich werden Sie mü-<br />

de und gehen schlafen (Pause). Und angenommen (Pause), in dieser Nacht<br />

(Pause) geschieht ein Wunder (Pause). Und das Wunder besteht darin, dass Ihr<br />

Anliegen, mit dem Sie hierher gekommen sind, gelöst ist (Pause). Woran erken-<br />

nen Sie morgen früh, wenn Sie aufwachen, dass das Wunder passiert ist? (Pau-<br />

se) Was ist noch anders? (Pause) Bemerkt außer Ihnen noch jemand das Wun-<br />

der? (Pause) Wer? (Pause) Woran? (Pause) Und nach dem Wunder, wie reagie-<br />

ren Sie wiederum auf deren Reaktionen?“<br />

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