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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Vorgehensweise verlässt Hellinger sich besonders auf seine Wahrnehmung und ist bei den<br />

Äußerungen der Stellvertreter besonders vorsichtig, um nicht ihren, als Wahrnehmung aus-<br />

gegebenen „Phantasien“ (Hellinger, 2001, S. 17) zu folgen, die zu keiner Lösung führen wür-<br />

den.<br />

Umstellen<br />

Um der, dem System innewohnenden Ordnung – auch den Ordnungen, der die Seele folgt,<br />

wie er es umschreibt (Hellinger, 2005, S. 25) – gerecht zu werden, verändern die Stellvertre-<br />

ter nach dem ersten Bild ihren Platz im System. Dabei können die Stellvertreter ihren Impul-<br />

sen folgen und Hellinger wartet ab, was das System zeigt. Dann stellt der Aufstellungsleiter<br />

die dem System innewohnende Ordnung her. In dieser müssen die Stellvertreter dann ver-<br />

harren und sich damit auseinandersetzen (Hellinger, 2002a, S. 31).<br />

Die erste dieser Ordnungen nennt Hellinger das Recht auf Zugehörigkeit. Damit meint er auf<br />

der einen Seite, dass jeder das Recht auf Zugehörigkeit zum System hat und auf der ande-<br />

ren Seite bedeutet es für Hellinger, dass persönliche Bedürfnisse denen der Gruppe nach-<br />

stehen. So steht das Wohl der Gruppe über dem eigenen (Hellinger, 2002a, S. 211). Eine<br />

weitere Ordnung richtet sich nach der Rangfolge der Zeit. So hat derjenige, der früher ins<br />

System gekommen ist – sei es, weil er früher geboren ist, oder schon länger im Unterneh-<br />

men beschäftigt ist – Vorrang vor dem, der nach ihm kommt. Diese beiden Ordnungen wer-<br />

den durch das kollektive Gewissen gesteuert, das durch das persönliche Gewissen – dem<br />

die Unterscheidung zwischen dem Wir als Gruppe und den anderen, als Nicht-Zugehörige<br />

zuzurechnen ist – ins Unbewusste gedrängt und äußert sich in Schuld- und Unschuldsgefüh-<br />

len (Hellinger, 2002, S. 212).<br />

Dazustellen<br />

Im Laufe der Aufstellung wird das gestellte System oft um einige Stellvertreter ergänzt, die<br />

zu Beginn noch nicht aufgestellt wurden und die Wirkung überprüft, die das Dazustellen auf<br />

die Stellvertreter hat (Hellinger, 2001, S. 20). Schauen alle Stellvertreter in eine Richtung,<br />

bedeutet dies für Hellinger, dass auch hier noch ein Stellvertreter ergänzt werden muss. Dies<br />

kann ein früh verstorbenes Kind sein, oder ein früherer Verlobter eines Elternteils; diese In-<br />

formation erfragt Hellinger beim Klienten.<br />

Fehlt ein Stellvertreter, so wählt Hellinger einen aus der Gruppe und stellt ihn an den Platz,<br />

an dem er fehlt. So kommt es auch vor, dass Hellinger nicht mit dem Klienten beginnt, son-<br />

dern mit einer einzigen Person aus der Familie des Klienten und dann erst im Laufe der Auf-<br />

stellung den Klienten selbst dazustellt (Hellinger, 2002a, S. 19).<br />

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