DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Aufstellungen, Systeme und Wirkfaktoren Cornelia Fasching<br />
Repräsentanten bekommen während einer Aufstellung Zugang zu neuen Informationen<br />
durch repräsentierende Wahrnehmung, die sich ihrerseits aus systemischer Resonanz er-<br />
schließt. Diese neuen Informationen bringen bei allen Beteiligten meist einleuchtende Ein-<br />
sichten zutage, die aus einer Außenperspektive nicht erschließbar sind (Weber, 2002, S. 49).<br />
Dennoch wäre es anmaßend jede Äußerung eines Stellvertreters als absolut dem System<br />
zugehörig zu werten (Ruppert, 2001, S. 44, zitiert nach Schneidhofer, 2002, S. 45), denn<br />
hinter dem Repräsentanten steckt ein Mensch, der seine ihm selbst zugehörigen Gefühle<br />
und Wahrnehmungen nicht immer leicht von repräsentierten Wahrnehmung trennen kann.<br />
Diese Unterscheidungsfähigkeit jedoch ist durch Teilnahme an Aufstellungen trainierbar, im<br />
Sinne von verfeinerbar (Varga von Kibéd, 2002, S. 19). Deutungen oder Wertungen einzel-<br />
ner Personen oder Situationen – sei es seitens der Repräsentanten, der Beobachter 6 oder<br />
seitens des Therapeuten – sind für die Aufstellung belanglos (Holitzka & Remmert, 2000, S.<br />
69) und sollten aus diesem Grund unterlassen bzw. unterbunden werden (Sparrer, 2002, S.<br />
103). Darum ist es bei der Befragung der Repräsentanten wichtig nach auftretenden Verän-<br />
derungen betreffend der Körperwahrnehmung in allen Sinneskanälen zu fragen (Sparrer,<br />
2001, S. 80; Varga von Kibéd, 2000, S. 52f), sowie auf körperlichen Ausdruck bzw. körperli-<br />
che Reaktionen zu achten (Hellinger, 2001, S. 18), um Interpretationen so wenig Raum wie<br />
möglich zu geben. Nach Unterschieden in der Wahrnehmung wird auch deshalb gefragt um<br />
der „Illusion des richtigen Verstehens“ (Varga von Kibéd, 2000, S. 53) zu entgehen. Denn,<br />
wie Steve de Shazer (Sparrer, 2006, S. 33) sagte: „Wir können wissen, was ‚besser’ heißt,<br />
ohne zu wissen, was ‚gut’ heißt!“<br />
Weitere Theorien, wie das Wissen in einem aufgestellten System zustande kommt liefern<br />
Albrecht Mahr (2001, 2003) mit seiner Theorie der „teilhabenden Wahrnehmung“ und Rupert<br />
Sheldrake (2001) mit seiner Einteilung der Welt in „morphische Felder“. Darüber hinaus ist<br />
der Forschergruppe um Anton Zeilinger experimentell die Informationsübertragung auf Quan-<br />
ten gelungen und wird folgend kurz erläutert.<br />
3.3.2. Teilhabende Wahrnehmung und morphische Felder<br />
Laut Mahr entwickelt sich in Aufstellungen ein zeitloser Raum, der Vergangenheit, Gegen-<br />
wart und Zukunft in einem „dynamischen Feld“ vereinigt (Mahr, 2001, S. 169). Das Wissen,<br />
das in diesem Raum allein durch Teilhabe zu Tage tritt (Hellinger, 2000a, S. 25) kann von<br />
6 Aufstellungen finden häufig in Seminarform mit mehreren Teilnehmern statt. Jedoch werden meist<br />
nicht alle Teilnehmer als Repräsentanten für eine Aufstellung gebraucht. Die übrig bleibenden werden<br />
in der Arbeit Beobachter genannt, da sie aus einer Außenperspektive heraus die Aufstellung verfol-<br />
gen.<br />
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