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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Für die einzelnen Formate gibt es weitere, spezifischere Anordnungsrichtlinien, auf die im<br />

Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht eingegangen wird (Sparrer, 2006, S. 116). Weiters gibt es<br />

die Möglichkeit der simultanen, partiell autonomen Bewegung der Repräsentanten. Das be-<br />

deutet, die Repräsentanten werden von dem Aufstellungsleiter dazu angehalten, gleichzeitig,<br />

auf ein Signal hin einen Teil der Bewegung auszuführen, zu der sie einen inneren Impuls<br />

verspüren. Diese Art des Umstellens wird vor allem zur Ideengenerierung und Dramatisie-<br />

rung von Szenen verwendet und meist im kreativen Bereich eingesetzt, in dem es meist nicht<br />

um Heilung oder Lösung geht, sondern um Ideeninput (Sparrer, 2006, S. 125f).<br />

Dazustellen<br />

Das Ergänzen von Repräsentanten während der Aufstellung wird bei den Systemischen<br />

Strukturaufstellungen Expansion genannt. Indikatoren dafür, dass dem System etwas fehlt,<br />

können sowohl vom System selbst, vom Aufstellungsleiter, als auch vom Klienten kommen.<br />

So könnten Repräsentanten äußern es fehle etwas, oder mehrere Repräsentanten blicken<br />

gebannt in eine Richtung in der nichts ist bzw. werden Gegenstände in die Aufstellung mit-<br />

einbezogen, in dem diese vermehrt angesehen werden, über sie gesprochen oder auf sie<br />

hingewiesen wird. Auch wenn dem Aufstellungsleiter auffällt, dass etwas vergessen wurde,<br />

wird das System um Repräsentanten erweitert. Ergänzungen werden auch auf Wunsch des<br />

Klienten vorgenommen, wenn diesem zum Beispiel noch ein relevantes Mitglied einfällt, an<br />

das er vorher nicht gedacht hat (Sparrer, 2006, S. 110). Diese Ergänzungen werden mithilfe<br />

der kataleptischen Hand getestet und erst dann tritt anstelle der Hand ein weiterer Repräsen-<br />

tant (Sparrer, 2006, S. 118). Die kataleptische Hand kommt durch „Handlevitation, Trancein-<br />

duktion und bestimmte Handhaltung in Kombination mit Entspannung“ (Sparrer, 2006, S.<br />

118) zustande.<br />

Deren Verwendung hat den Vorteil, dass sie dissoziiert von ihrem Besitzer wahrgenommen<br />

wird. So projizieren Repräsentanten Wahrnehmungen anstatt auf den Aufstellungsleiter, auf<br />

die kataleptische Hand, was dem Leiter hilft, sich mehr aus der Aufstellung heraushalten zu<br />

können (Sparrer, 2006, S. 119). Darüber hinaus erleichtert die kataleptische Hand Tests zur<br />

Überprüfung von Hypothesen, zum Beispiel ob sich im System etwas ändert, wenn ein weite-<br />

res Mitglied hinzukommt. Dabei wird die kataleptische Hand vom Aufstellungsleiter an den<br />

Platz gehalten, wo ein zusätzliches Systemelement vermutet wird und die Repräsentanten<br />

befragt, ob dies einen Unterschied darstellt. Bei Bejahen dieser Frage wird vom Klienten ein<br />

weiterer Repräsentant bestimmt, um diese Position zu vertreten (Sparrer, 2006, S. 118). Da-<br />

bei spielt es bei den Systemischen Strukturaufstellungen keine Rolle, wer oder was dieser<br />

zusätzliche Repräsentant vertritt (Sparrer, 2006, S. 118). Meist wird „das, was fehlt“ oder<br />

„das, worauf RepräsentantIn X schaut“ (Sparrer, 2006, S. 110) ergänzt.<br />

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