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DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

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Theorie der Aufstellungsarbeit in Systemen Cornelia Fasching<br />

Die Systemischen Strukturaufstellungen sind in lösungsfokussierte Gespräche eingebunden,<br />

sprich es wird sowohl ein Vorinterview geführt, als auch eine Nachbesprechung anberaumt<br />

(Sparrer, 2006, S. 31), wenn der Klient dies möchte. In diesem Nachgespräch werden Ver-<br />

besserungen und die Unterschiede zur Problemsituation geklärt und weitere Schritte erarbei-<br />

tet. So kann der Klient bei der Umsetzung der Erfahrungen, die durch die Aufstellung ge-<br />

wonnen wurden unterstützt werden. Darüber hinaus helfen diese Nachgespräche die ge-<br />

wonnenen Erfahrungen besser in Erinnerung zu behalten und zu nützen (Sparrer, 2006, S.<br />

192). Dieser Prozess der SySt kann sowohl in einer Sitzung stattfinden, als auch über meh-<br />

rere Sitzungen und Jahre hinweg dauern (Sparrer, 2006, S. 94).<br />

Anschließend noch eine weitere Erörterung einer Aufstellungstechnik; der Autopoietischen<br />

Aufstellungen von Siegfried Essen.<br />

6.3. Autopoietische Aufstellungsarbeit nach Siegfried Essen<br />

Der Begriff der Autopoiesis ist von Maturana und Varela geprägt und umschreibt die Dyna-<br />

mik lebender Systeme sich selbst zu erschaffen und zu organisieren 16 . Wird dieser Prozess<br />

der Selbsterschaffung und -organisation kontinuierlich unterbrochen entstehen Krankheit und<br />

Leiden. Der Kern der Autopoietischen Aufstellungsarbeit besteht darin diese Dynamik der<br />

Selbstentfaltung und -organisation durch gezielte Interventionen bzw. das gezielte Unterlas-<br />

sen von Interventionen wieder herzustellen (Essen, 2003, S. 34).<br />

Das Wesentliche dabei ist, die Rollenspieler sollen sich mit all ihren Fähigkeiten herausge-<br />

fordert fühlen den „Platz im und die Bedeutung ihrer Rolle für das Ganze zu finden und zu<br />

erfinden“ (Essen, 2003, S. 34). Durch die Übernahme der fremden Rolle befreien sich die<br />

Rollenspieler von ihren Ich-Identifikationen und verhalten sich intuitiv, autonom und kreativ,<br />

wenn sie nicht durch irgendetwas oder -jemanden daran gehindert werden (Essen, 2003, S.<br />

34).<br />

Noch bestehen von Siegfried Essen wenige detaillierte Arbeiten zu seinen Autopoietischen<br />

Aufstellungen, da dieser gerade an einem Buch schreibt, dass in Kürze veröffentlich werden<br />

soll. Aus diesem Grund ist die Beschreibung dieser Art der Aufstellung etwas kürzer als die<br />

Vorhergehenden und einige Details müssen aus Informationsmangel ausgespart bleiben.<br />

Aufgrund der Aktualität und Novität der Methode auf der einen Seite und der teilweisen An-<br />

wendung der Methode durch manche Auskunftspersonen auf der anderen Seite, ist es für<br />

16<br />

Nähere Informationen zur Autopoiesis siehe Kapitel 3.4 und die einschlägige Literatur. Maturana<br />

und Varela kritisieren die Übertragung ihres Autopoiese-Konzeptes auf Nicht-Lebende-Systeme, auch<br />

dazu wird auf die einschlägige Literatur verwiesen z.B. Maturana, 1985; Maturana & Varela, 1987.<br />

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