DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Anhang Cornelia Fasching<br />
A<br />
164<br />
Dass es dem Klienten besser geht. Oder besser geht, oder dass er zumindest eine<br />
Perspektive hat, dass er wieder mehr Möglichkeiten sieht, das wäre vielleicht… im Sin-<br />
ne von Heinz von Förster. Der Heinz von Förster hat einmal gesagt, Ethik ist das Han-<br />
deln, er hat gesagt: handle stets so, dass sich die Anzahl deiner Möglichkeiten vergrö-<br />
ßert. Finde ich einen wunderschönen Satz. Das hat er zwar nicht in Bezug auf Aufstel-<br />
lungen gesagt, sondern insgesamt, was er über Ethik denkt. Und so sehe ich das, also<br />
wenn ich eine Aufstellung einem Thema gemacht habe, dann sehe ich wieder mehr<br />
Perspektive, mehr Möglichkeiten, das ist mein Ziel. Ob es mir dann gleich besser geht,<br />
weiß ich nicht, aber meistens ist das verbunden damit, dass es mir dann gleich besser<br />
geht, wenn ich mehr Möglichkeiten sehe.<br />
I Woran erkennen Sie das, ob dieser Fall eingetreten ist?<br />
A<br />
Dass es jemandem besser geht. Sehr oft berichten das die Leute dann nächstes Mal,<br />
also wenn ich in der Gruppe arbeite, arbeite ich ja nie nur einmal, sondern ich sehe die<br />
Leute wieder, ich mach so eine Jahresgruppe, oder wenn in einer Ausbildung, ah, die<br />
Leute erzählen das dann. Sehen kann man es am Gesichtsausdruck, an der Atmung,<br />
an Ausdrücken, ich bin besonders ein akustischer Typ, ich höre, wie die Sprache an-<br />
ders wird, der Tonfall, z.B. wenn die Leute in der Not eher eine piepsige Kinderstimme<br />
haben, wenn sie dann fester wird usw.<br />
I Diese Merkmale sieht man auch schon im Aufstellungsprozess?<br />
A<br />
I<br />
A<br />
Man sieht zum Beispiel, wenn die Leute weinen, wie sie weinen. Es gibt so ein kin-<br />
derhaftes Weinen, wo man so hoffnungslos schluchzt, so wie als kleines Kind, wenn<br />
irgendetwas passiert ist. Und es gibt aber das sehr berührte Weinen. Wo die Leute so,<br />
wo man auch merkt, die sind voll dran und das hat schon was bewirkt, aber das ist<br />
ähnlich, wie in anderen therapeutischen Prozessen auch. Also die Reaktionen sind<br />
ähnlich wie, wenn sonst eine Therapie, also in der Hypnotherapie habe ich ähnliche<br />
Phänomene.<br />
Es hat sich ein Lösungsbild ergeben, im Sinne von es haben sich viele Möglichkeiten<br />
für den Klienten ergeben, der Klient ist auch bereit in das Lösungsbild einzusteigen,<br />
das in sich aufzunehmen, wie beenden Sie das Ganze?<br />
Das was Sie jetzt gesagt haben, ist genau der Punkt. (lachen) Wenn ich den Eindruck<br />
habe, der Klient oder die Klientin ist zufrieden, also eigentlich mache ich das in Kontakt<br />
mit der Klienten, zu entscheiden wann der richtige Punkt ist und ich frage fast immer,<br />
können wir es da lassen. Und ich mache so einen Rundblick, ob alle halbwegs zufrie-<br />
den ausschauen, also ich frag dann nicht mehr alle ab. Wichtig ist, dass man an einem<br />
Punkt endet, wos gut weitergehen kann. Weil das Ende einer Aufstellung ist immer der<br />
Anfang von etwas.<br />
I Wie lange dauert dieses Etwas danach?