DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Anhang Cornelia Fasching<br />
I Verwenden Sie da so etwas wie die Wunderfrage?<br />
A<br />
I<br />
A<br />
I<br />
Ab und zu ja, also es geht darum beim Eintritt immer zu schauen, wo der Klient prinzi-<br />
piell hin möchte, aber im systemischen dann eher weniger, da geht’s einfach wirklich<br />
um ganz gezieltes Fragen und sonst Beobachten von der Körpersprache, man kann<br />
sofort schauen, wo eine Reaktion da ist, wo eine gewisse Berührung da ist oder wo<br />
sich die Haltung oder die Stimme verändert und ähnliches. Und dann weiß man, aha,<br />
jetzt nähert man sich dem wichtigen Punkt und das wird dann einfach die Fragen ge-<br />
zielter setzen zu können.<br />
In dieser Aufstellungsphase am Ende der Geschichte, wer wird denn da aller gestellt<br />
und wie geht das vor sich?<br />
Das ist schwer zu sagen, das kommt auf die Situation drauf an. Aber wenn wir von dem<br />
Beispiel ausgehen, es geht wirklich um die Situation Klient und Eltern, dann kommen<br />
die quasi vor. Die Mutter vermutlich mal, weil der Klient bei der Mutter aufgewachsen<br />
ist, klassisches Beispiel, Vater wahrscheinlich nicht dagewesen, das heißt es wird ver-<br />
sucht sich auszusöhnen mit dem Vater, zu schauen, was da fehlt ihm auch sagen zu<br />
können, was gefehlt hat, das ist schon einmal der erste große Schritt für viele, die Kon-<br />
taktsuche eigentlich und der nächste Schritt ist dann das, dass man zur Mama geht<br />
und vielleicht sogar im inneren Bild sieht, wie die beiden in einer gewissen Nähe zuein-<br />
ander stehen. Und die beiden auf das Kind z.B. schauen und dem Kind mitgeben, das<br />
Beste, was wir beide noch haben, das bist du. Das wäre so ein heilender Satz. Das<br />
heißt die Elternbeziehung ist aufrecht, aber die Partnerschaftsbeziehung hat sich auf-<br />
gelöst durch die Trennung. Aber Elternsein ist ja faktisch, das bleibt ja und das ist für<br />
das Kind dann ein Stück Stütze, wo es zumindest dann erfährt, egal ob das jetzt drei<br />
Jahre, zehn Jahre, fünfunddreißig ist, ich habe nichts falsch gemacht. Das war die Ge-<br />
schichte der Eltern. Das wäre mal der erste wichtige Punkt und der nächste Punkt ist<br />
der, dass es auch beide lieb haben darf, dass es das erfährt. Das heißt der eine ist ok,<br />
wie er ist und der andere ist ok wie er ist und das Kind darf frei zu beiden hingehen.<br />
Das ist auch ein wichtiger Punkt oft im systemischen.<br />
Noch einmal einen Schritt zurück, bevor das alles stattfinden kann, wie passiert es,<br />
dass die Eltern ins System hineinkommen?<br />
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