DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Empirisches Design Cornelia Fasching<br />
7. Empirisches Design<br />
Um die in Kapitel 2 vorgestellte Forschungsfrage zu beantworten, wird der Einsatz von Auf-<br />
stellungen in der Praxis der oben erläuterten Theorie gegenübergestellt. Mit dem Ziel, sozia-<br />
le Prozesse abzubilden und Hypothesen zu generieren, eignet sich für die Beantwortung der<br />
zugrunde liegenden Forschungsfrage ein qualitatives Verfahren besonders. Anhand eines<br />
Problemzentrierten Interviews (Diekmann, 2002, S. 450f) wird die Arbeit österreichischer<br />
Aufstellungsleiter aus deren Perspektive beleuchtet und nach einer Inhaltsanalyse nach<br />
Mayring (1993, S. 42ff) mit der theoretischen Aufarbeitung verglichen um Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede herausarbeiten zu können.<br />
7.1. Methodenrepertoire – qualitativ vs. quantitativ<br />
Ob nun „Königsweg“ oder „Holzweg“ – Diekmann (2002, S. 371) beschreibt die Befragung<br />
als den „meistbeschrittenen Weg“ in der Sozialforschung. Der Befragung als qualitative Me-<br />
thode steht die quantitative Analyse gegenüber und lässt sich anhand verschiedener Merk-<br />
male von dieser abgrenzen (Mayring, 2003, S. 16ff).<br />
Stegmüller (1970, S. 16ff) sieht in dem Paar „qualitativ – quantitativ“ keinen Unterschied in<br />
der Realität, sondern lediglich einen Unterschied im semantischen Ausdruck. So beschrei-<br />
ben qualitative Begriffe den „Inhalt von Klassennamen“ (Stegmüller, 1970, S. 19) und sind in<br />
der Alltagssprache gebräuchlich, während quantitative Begriffe „auf den Prozeß des Zählens<br />
zurückgeführt“ werden und in die „Sprache als numerische Funktion“ einfließen (Mayring,<br />
2003, S. 16f). In der vorliegenden Arbeit geht es nicht nur darum diese „Klassennamen“ mit<br />
Inhalten zu füllen, sondern auch darum die Klassen selbst zu definieren, was mit einer quali-<br />
tativen Herangehensweise gut gelöst werden kann.<br />
Anhand von Gegensatzpaaren (oder besser gesagt Ergänzungspaaren) zeigt Mayring (1993,<br />
S. 17f) weitere Unterscheidungsmerkmale von qualitativer und quantitativer Forschung auf,<br />
die nun folgend näher erläutert werden. Dabei zeigt sich, dass die Vorteile des qualitativen<br />
Ansatzes gut geeignet sind um das zugrunde liegende Forschungsinteresse zu erörtern.<br />
Verstehen vs. Erklären – Mit einem qualitativen Ansatz wird versucht sich in Prozesse und<br />
Zusammenhänge hineinzuversetzen und diese nachzuvollziehen. Dagegen sieht sich die<br />
quantitativ orientierte Forschung als erklärendes Paradigma und hat zum Ziel allgemeingülti-<br />
ge Aussagen zu treffen. So setzt die qualitative Forschung eher am „Besonderen“ an, wäh-<br />
rend die quantitative Forschung sich dem „Allgemeinen“ widmet (Mayring, 2003, S. 18).<br />
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