DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Aufstellungen, Systeme und Wirkfaktoren Cornelia Fasching<br />
sprächsdauer ohne dabei zu wissen, was gesprochen wurde. Ein weiterer Abstraktionsschritt<br />
wird dadurch erzielt, dass die Information vom Sender und Empfänger getrennt wird. Daraus<br />
entsteht ein „absoluter Informationsbegriff sodass man aufweisen kann: Materie, Energie und<br />
Information sind äquivalent“ (Görnitz im Gespräch mit Schneider, 2007, S .13).<br />
Wenn zwei Systeme miteinander in Wechselwirkung treten, dann geben sie – der Quanten-<br />
theorie folgend – ihre Eigenexistenz auf und bilden durch die Beziehung zueinander ein neu-<br />
es Ganzes, in dem die Ausgangsteile nicht mehr existieren. Dadurch entstehen neue Mög-<br />
lichkeiten, die zuvor undenkbar gewesen wären. Weiters ist es auch möglich, dass sich aus<br />
den beiden in Beziehung stehenden Systemen nur Teile davon zu einem Ganzen verbinden<br />
und das restliche System bleibt getrennt. Dies bedeutet, wenn zwei Menschen miteinander in<br />
Kontakt treten entsteht eine „ausgedehnte Ganzheit“ (Görnitz im Gespräch mit Schneider,<br />
2007, S. 16), während das Körperliche dennoch getrennt bleibt. Wenn sich nun etwas bei<br />
einem der beiden an diesem gemeinsamen Zustand ändert, dann verändert sich dies im sel-<br />
ben Moment auch bei dem anderen (Schneider, 2007, S. 16). Treten also Personen mitein-<br />
ander in Kontakt und bilden dadurch ein System entsteht jene „ausgedehnte Ganzheit“ (Gör-<br />
nitz im Gespräch mit Schneider, 2007, S. 16), die in der Literatur auch als wissendes Feld,<br />
Familienseele und ähnliches beschrieben wird. Ändert sich bei einer Person etwas, so hat<br />
dies unmittelbare Auswirkungen auf die anderen Systemmitglieder.<br />
Diese dadurch entstehende Quanteninformation „ist ihrem Wesen nach erst mal nicht hier<br />
und jetzt’“ (Görnitz im Gespräch mit Schneider, 2007, S. 14), sondern muss dafür an einen<br />
materiellen oder energetischen Träger gekoppelt sein. Genauso wie man Buchstaben erst<br />
dann mitnehmen kann, wenn sie auf ein Blatt Papier geschrieben sind (Schneider, 2007, S.<br />
14). So wäre es laut Görnitz (Schneider, 2007, S. 16) physikalisch möglich, dass bei Aufstel-<br />
lungen zwischen den Stellvertretern und der ausgedehnten Ganzheit eine Art Verschränkung<br />
eintritt, was den Stellvertretern Zugang zur ausgedehnten Ganzheit erlaubt – dies wird auch<br />
repräsentierende Wahrnehmung genannt und äußert sich in Aufstellungen durch Wahrneh-<br />
mungen und deren Ausdruck durch die gewählten Repräsentanten. Wird nun auf der Seite<br />
der Stellvertreter etwas verändert, so verändert sich auch auf der anderen Seite etwas.<br />
Wichtig dabei ist, dass auf der anderen Seite kein Faktum entsteht, sondern sich nur der<br />
Quantenzustand dort ändert. „Das heißt, auf der anderen Seite bekommt man eine andere<br />
Palette von Möglichkeiten, aber nicht ein Faktum“ (Görnitz im Gespräch mit Schneider, 2007,<br />
S. 16).<br />
Quantensysteme kennen keine interne Zeit. Es ist eine Theorie der „andauernden Gegen-<br />
wart“ (Görnitz im Gespräch mit Schneider, 2007, S. 19), denn für eine Zeitstruktur wäre ein<br />
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