DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

Entwicklung der Aufstellungsarbeit Cornelia Fasching
4.2.5. Ansätze aus Philosophie und Logik
Verschiedene Aufstellungsformate, wie das Tetralemma oder die syllogistische Aufstellung
wurden direkt aus Schemata unterschiedlicher Formen der Logik übertragen. Beim Aufbau
von Aufstellungsformaten bietet die Verwendung von Ansätzen aus der Logik den Vorteil,
systematisch alle relevanten Möglichkeiten erfassen zu können, damit sich ein vollständiges
System ergibt, das auf verschiedenste Fragestellungen angewendet werden kann. Die SySt
haben zum Ziel mit ihrer Grammatik eine allgemeine Grundstruktur zu finden aus der für un-
terschiedlichste Fragestellungen Formate abgeleitet werden können (Sparrer, 2006, S. 59) 14 .
Ein Beispiel für die verschiedenen Formate der SySt, die in diesem Rahmen nicht ausführlich
behandelt werden können sei die Tetralemmaarbeit 15 zu nennen. Diese geht zurück auf das
negierte Tetralemma, das als buddhistische Kritik am Tetralemma der der indischen Logik
formuliert wurde und ins Deutschen am ehesten mit „Urteilsvierkant“ (Sparrer, 2006, S. 60)
übersetzt werden kann. Ursprünglich diente es als Anweisung für Richter, welche Position
diese im Streitfall zwischen zwei Personen einnehmen sollen. Die Tetralemmaarbeit im
Rahmen der Systemischen Strukturaufstellungen umfassen fünf Elemente: Das Eine, das
Andere, Beides, Keines von Beidem und ein freies Element, das Und auch dies nicht – und
selbst das nicht genannt wird; wobei jedes Element eine Kontexterweiterung des vorange-
gangen darstellt.
Die Integration hypnotherapeutischer und systemischer Ansätze verschiedener Schulen in
die Aufstellungsarbeit ist wie Sparrer und Varga von Kibéd (2000, S. 403f) anhand der Sys-
temischen Strukturaufstellungen (SySt) zeigen, nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll um
die „scharfe Trennung“ (Sparrer & Varga von Kibéd, 2000, S. 404) der verschiedenen Schu-
len zu überwinden.
14
Für weiterführende Information wird auf die einschlägige Literatur verwiesen, z.B. Sparrer 2006,
Sparrer & Varga von Kibéd, 2000.
15
Für weiterführende Information zum Tetralemma wird auf die einschlägige Literatur verwiesen, z.B.
Sparrer & Varga von Kibéd, 2000.
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