DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen

Anhang Cornelia Fasching
I
A
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Es muss ja nicht immer alles wissenschaftlich sein.
Du hast vorhin noch erwähnt, dass es Repräsentanten gibt, die für die Lösung wichti-
ger sind, oder relevanter sind, sagen wir so. Wie kristallisiert sich das heraus?
Naja, das sind diejenigen, die auf das Hauptthema worums geht am meisten reagieren.
Also es gibt ja ein Thema um das es wesentlich geht und dann gibt’s halt die Personen,
die wesentlich reagieren, deutlich reagieren auf genau diesen Umstand um den es da
geht. Also, diese, es gibt andere Figuren, die reagieren auch, aber auf eine andere
Weise und die sind halt mit sich beschäftigt oder noch mit einer anderen Person und
sagen, ma, mir fehlt da noch jemand, und so, nur den brauchen wir nicht, damit wir
diese Situation jetzt lösen können, ja.
I Reagieren im Sinne von körperlichen Reaktionen?
A Auch ja, aber auch emotionellen Reaktionen.
I Emotionelle Reaktionen, äußert sich das dann in Weinen oder ähnliches.
A
Auch, oder lachen, oder einfach, dass man ganz konkret eine Wut hat, oder, oder, oder
auf jemanden ganz fixiert ist, einfach nur durch die Aufmerksamkeit, dass man das
Gefühl hat, man muss ständig zu dem hinschauen und man kann nicht mehr weg-
schauen, weil es da so eine Verbindung gibt.
I Und das ist immer eine Mischung aus Erfragen und …
A Reaktion einfach
I und als Aufstellungsleiter erspüren sozusagen, was da passiert.
A
Genau. Und grundsätzlich, weil es mir gerade einfällt, sag ich es dazu, ähm, ist für
mich ein wesentliches Prinzip, dass nur geheilt werden kann, was auch gefühlt wurde.
Also heil wird nur, was auch gefühlt wird und deswegen lass ich bei meinen Aufstellun-
gen für die Gefühle eher mehr Raum.
I Das verstehe ich nicht ganz. Gefühlt wird von wem?
A
I
Ähm, eigentlich von dem, der für sich diese Aufstellung macht. Trotzdem ist es not-
wendig, dass die Stellvertreter in diese Gefühlsebenen gehen, damit sie den mitneh-
men um den es geht. Wenn die Gefühle da bei den Stellvertretern nicht auftauchen,
kann sie derjenige schon gar nicht spüren, weil der ist ja sowieso dabei die Gefühle zu
verdrängen und je deutlicher die Stellvertreter bereit sind sich auf diese Gefühle ein-
zulassen umso hilfreicher ist es für denjenigen, der für sich das lösen möchte. Also der
muss es natürlich in sich fühlen. Und das ist auch ein Grund, warum ich sehr häufig,
die Leute dann selber an ihre Position stellen lass, so dass sie die Emotion noch ein-
mal deutlich spüren.
Das heißt nicht automatisch, dass, der als dann ja doch Außenstehender, außen unter
Anführungszeichen, Außenstehender, der muss das nicht im selben Moment mit durch-
leben?