DIPLOMARBEIT - Österreichisches forum Systemaufstellungen
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Anhang Cornelia Fasching<br />
A<br />
Ideal wäre es für den Klienten, der Klient ist in der Regel da auch nicht so dabei, der<br />
möchte meist seine Ruhe und seinen Frieden haben, der setzt sich auf seinen Sessel<br />
oder trinkt noch etwas. Die Stellvertreter untereinander sprechen einfach noch drüber,<br />
das ist ganz ok. Derjenige der aufgestellt hat, die Erfahrung ist einfach so, wenn der zu<br />
viel mit anderen über seine Aufstellung plauscht, kann es schlimmstenfalls passieren,<br />
dass er zum Problem zurück rutscht. Das verliert ein ganzes Stück an Kraft, das ist<br />
natürlich schade. Und die meisten machen das eigentlich so, ohne großartige Aufgabe<br />
oder Ansage von mir, die setzen sich einmal hin und trinken mal was und wollen dann<br />
eh für sich sein und das merken die anderen eh automatisch und die akzeptieren und<br />
achten das dann auch und wenn der sprechen möchte, oder fragen möchte, dann<br />
kommt er und wenn er nicht will, das wird vorher auch erklärt, wenn er Ruhe haben<br />
möchte, dann bleibt er einfach sitzen und manche gehen einfach eine Runde spazie-<br />
ren, einfach wie es angenehm ist.<br />
I Inwieweit gilt Ihrer Meinung nach dieses Lösungsbild als direkte Handlungsanweisung?<br />
A<br />
Gar nicht, das ist keine Handlungsanweisung. Also wenn das eine Handlungsanwei-<br />
sung wäre, das wäre schlimm. Es geht darum, dass der Klient ja in eine Situation ver-<br />
setzt wird in der er sich wohlfühlt. Aber das ist ja keine Handlungsanweisung. Es geht<br />
um das, dass er Ressourcen findet. Und die Handlung kommt dann aus dem heraus.<br />
Also so verstehe ich auch die Arbeit. Weil in einer Aufstellung eine Handlungsanwei-<br />
sung zu geben, puh, das würde mich eher, da wäre ich nicht zufrieden damit, wenn das<br />
so wäre, weil es kann nicht sein, dass ich aus einer Modellsituation heraus weiß, aha,<br />
so löse ich mein Problem Also wenn das so ginge, das wäre für mich zu mystisch. Also<br />
es geht darum, dass der Klient einfach einen Moment erfährt wo er das vielleicht von<br />
oben betrachten kann, aber die Handlung kommt ja danach. Und die Möglichkeit, dass<br />
man sagt, ja, ich habe jetzt eine Aufstellung gemacht, ich möchte jetzt aber noch wei-<br />
terschauen, was da noch dahinter ist, das versuchen wir dann vielleicht im Einzelset-<br />
ting zu klären, was da noch offen ist oder was noch fehlt, aber ich versuche auf jeden<br />
Fall zu vermitteln, dass eine Aufstellung keine Handlungsanweisung oder gar ein Lö-<br />
sungspatent ist, also das wäre, so habe ich die Methode auch nie verstanden, das wä-<br />
re eigentlich eher fanatisch (lachen). Also es ist eine Modellsituation.<br />
I Wie lange dauert es dann ungefähr, dass sich danach eine Lösung ergibt?<br />
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