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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

schwedische Volk zum erstenmal das Wort Gottes in seiner Muttersprache. <strong>Der</strong> Reichstag<br />

ordnete an, daß im ganzen Lande Prediger die Bibel auslegen sollten. Auch die Kinder in<br />

der Schule sollten unterrichtet werden, darin zu lesen. Allmählich aber sicher wurde das<br />

Dunkel der Unwissenheit und des Aberglaubens durch das herrliche Licht des Evangeliums<br />

zerteilt. Von der römischen Unterdrückung befreit, stieg die Nation zu einer Stärke und<br />

Größe empor, die sie noch nie zuvor erreicht hatte. Schweden wurde eines der Bollwerke<br />

des <strong>Protest</strong>antismus. Ein Jahrhundert später, in einer Zeit höchster Gefahr, kam diese kleine<br />

und bis dahin schwache Nation — die einzige in Europa, die es wagte, eine rettende Hand<br />

auszustrecken — Deutschland in den schrecklichen Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges<br />

zu Hilfe. Das ganze nördliche Europa schien so weit zu sein, daß es wieder unter die<br />

Gewaltherrschaft Roms gebracht werden könnte. Da waren es die schwedischen Truppen,<br />

die es Deutschland ermöglichten, die Zeit der römischen Erfolge zu wenden, Duldung für<br />

die <strong>Protest</strong>anten Reformierte wie Lutheraner, zu erringen, und den Ländern, die die<br />

Reformation angenommen hatten, die Gewissensfreiheit wiederzugeben.<br />

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