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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Die menschliche Erkenntnis, sowohl in materiellen als auch in geistlichen Dingen, ist<br />

Stückwerk und unvollkommen; deshalb sind viele nicht imstande, ihre wissenschaftlichen<br />

Ansichten mit schriftgemäßen Erklärungen in Übereinstimmung zu bringen. Manche<br />

nehmen bloße Theorien und Vermutungen als wissenschaftliche Tatsachen an und meinen,<br />

das Wort Gottes müsse an „der falsch berühmten Kunst“ geprüft werden. 1.Timotheus 6,20.<br />

<strong>Der</strong> Schöpfer und seine Werke gehen über ihr Begriffsvermögen hinaus, und weil sie diese<br />

nicht durch natürliche Gesetze erklären können, wird die biblische Geschichte als<br />

unzuverlässig betrachtet. Und wenn sie die Berichte des Alten und Neuen Testaments<br />

bezweifeln, gehen sie nur zu oft noch einen Schritt weiter und stellen das Dasein Gottes in<br />

Frage und schreiben der Natur eine unendliche Macht zu. Haben sie ihren Anker losgelassen,<br />

werden sie an die Felsen des Unglaubens verschlagen.<br />

Auf diese Weise irren viele vom Glauben ab und werden vom Teufel verführt. Die<br />

Menschen haben danach getrachtet, weiser zu sein als ihr Schöpfer; menschliche Weisheit<br />

hat versucht, Geheimnisse zu ergründen und zu erklären, die in Ewigkeit nicht offenbar<br />

werden. Wollten die Menschen doch untersuchen und verstehen, was Gott von sich selbst<br />

und seinen Absichten kundgetan hat, so würden sie einen solchen Eindruck von der<br />

Herrlichkeit, Majestät und Macht Gottes gewinnen, daß sie ihre Bedeutungslosigkeit einsähen<br />

und zufrieden wären mit dem, was ihnen und ihren Kindern offenbart worden ist.<br />

Es ist ein Meisterstück der Täuschung Satans, den Geist der Menschen bezüglich der<br />

Dinge, die Gott nicht kundgetan hat und von denen er nicht will, daß wir sie verstehen<br />

sollen, am Suche+n und Vermuten zu erhalten. Auf diese Weise verlor Luzifer seinen Platz<br />

im Himmel. Er wurde unzufrieden, weil Gott ihm nicht alle Geheimnisse seiner Absichten<br />

anvertraute, und mißachtete völlig das, was dieser ihm über seine Aufgabe in der ihm<br />

zugewiesenen erhabenen Stellung offenbarte. Indem er die gleiche Unzufriedenheit in den<br />

Herzen der seinem Befehl unterstellten Engel erweckte, verursachte er ihren Fall. Jetzt<br />

versucht er den gleichen Geist auf die Menschen zu übertragen und sie ebenfalls zu verleiten,<br />

die klaren Gebote Gottes zu mißachten.<br />

Die nicht willens sind, die deutlichen, tiefgreifenden Wahrheiten der Bibel anzunehmen,<br />

suchen beständig nach angenehmen Fabeln, die das Gewissen beruhigen. Je weniger<br />

geistlich, selbstverleugnend und demütigend die vorgetragenen Lehren sind, desto günstiger<br />

werden sie aufgenommen. Solche Menschen würdigen die Verstandeskräfte herab, um ihren<br />

fleischlichen Begierden zu frönen. In ihrer Selbstüberschätzung zu weise, um in der<br />

Heiligen Schrift mit bußfertigem Herzen und unter ernstem Gebet nach göttlicher Leitung<br />

zu suchen, haben sie keinen Schild gegen die Verblendung. Satan steht bereit, das<br />

Verlangen des Herzens zu stillen, und er setzt seine Täuschungen an die Stelle der Wahrheit.<br />

Auf diese Weise gewann das Papsttum seine Macht über die Menschen, und durch die<br />

Verwerfung der Wahrheit, weil diese ein Kreuz einschließt, gehen die <strong>Protest</strong>anten den<br />

gleichen Weg.<br />

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