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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Gottes Sache an den Tag zu legen scheinen; aber der ernste und feierliche Tadel dessen, der<br />

die Herzen erforscht, beweist, daß sie die göttlichen Verordnungen mit Füßen treten.<br />

<strong>Der</strong> Prophet bezeichnet das unbeachtet gelassene Gebot wie folgt: „Und soll durch dich<br />

gebaut werden, was lange wüst gelegen ist; und wirst Grund legen, der für und für bleibe;<br />

und sollst heißen: <strong>Der</strong> die Lücken verzäunt und die Wege bessert, daß man da wohnen möge.<br />

So du deinen Fuß von dem Sabbat kehrst, daß du nicht tust, was dir gefällt an meinem<br />

heiligen Tage, und den Sabbat eine Lust heißest und den Tag, der dem Herrn heilig ist,<br />

ehrest, so du ihn also ehrest, daß du nicht tust deine Wege, noch darin erfunden werde, was<br />

dir gefällt, oder leeres Geschwätz: alsdann wirst du Lust haben am Herrn.“ Jesaja 58,12.13.<br />

Diese Weissagung bezieht sich ebenfalls auf unsere Zeit. Die Lücke kam in das Gesetz<br />

Gottes, als Rom den Sabbat veränderte. Aber die Zeit ist gekommen, da jene göttliche<br />

Einrichtung wiederhergestellt werden soll. Die Lücke soll verzäunt und ein Fundament<br />

gelegt werden, das für und für bleibe.<br />

Diesen durch des Schöpfers Ruhe und Segen geheiligten Sabbat feierte Adam in seiner<br />

Unschuld im Garten Eden und auch dann noch, als er gefallen, aber reumütig aus seiner<br />

glücklichen Heimat vertrieben war. Alle Patriarchen von Abel bis zu dem gerechten Noah,<br />

bis zu Abraham und Jakob hielten den Sabbat. Als sich das auserwählte Volk in der<br />

ägyptischen Knechtschaft befand, verloren viele unter der herrschenden Abgötterei ihre<br />

Kenntnis des göttlichen Gesetzes; aber als der Herr Israel erlöst hatte, verkündete er der<br />

versammelten Menge in ehrfurchtgebietender Majestät sein Gesetz, damit alle seinen Willen<br />

wissen, ihn fürchten und ihm ewig gehorchen möchten.<br />

Von jenem Tage an bis heute ist die Kenntnis des göttlichen Gesetzes auf Erden<br />

bewahrt und der Sabbat des vierten Gebots gehalten worden. Obgleich es dem „Menschen<br />

der Sünde“ gelang, Gottes heiligen Tag mit Füßen zu treten, so lebten doch, selbst zur Zeit<br />

seiner Oberherrschaft, an geheimen Orten treue Seelen, die den Sabbat ehrten. Seit der<br />

Reformation hat es stets Menschen gegeben, die ihn feierten. Wenngleich oft unter Schmach<br />

und Verfolgung, so wurde doch ununterbrochen Zeugnis abgelegt für die Fortdauer des<br />

Gesetzes Gottes und für die feierliche Verpflichtung gegenüber dem Sabbat der Schöpfung.<br />

Diese Wahrheiten, wie sie Offenbarung 14 im Zusammenhang mit dem „ewigen<br />

Evangelium“ vor Augen führt, werden die Gemeinde Christi zur Zeit seines Erscheinens<br />

kennzeichnen. Denn als Folge der dreifachen Botschaft wird vorausgesagt: „Hier sind, die<br />

da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.“ Und diese Botschaft ist die letzte,<br />

die vor der Wiederkunft des Herrn verkündigt werden soll. Unmittelbar nach ihrer<br />

Verkündigung sieht der Prophet des Menschen Sohn in Herrlichkeit kommen, um die Ernte<br />

der Erde einzuholen. Alle, die das Licht über das Heiligtum und die Unveränderlichkeit des<br />

göttlichen Gesetzes annahmen, wurden mit Freude und Staunen erfüllt, als sie die<br />

Erhabenheit und die Übereinstimmung der Wahrheiten erkannten, die sich ihrem<br />

Verständnis erschlossen. Sie wünschten, daß die Erkenntnis, die ihnen so köstlich schien,<br />

allen Christen zuteil würde, und sie glaubten zuversichtlich, daß diese sie mit Freuden<br />

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