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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

als Sieger im Himmel und auf Erden, um die Lebendigen und die Toten zu richten. Er hieß<br />

„Treu und Wahrhaftig, und er richtet und streitet mit Gerechtigkeit ... Und ihm folgte nach<br />

das Heer im Himmel“. Offenbarung 19,11.14.<br />

Mit Wechselgesängen himmlischer Melodien begleitet ihn ein zahlloses Gefolge<br />

heiliger Engel. Das Himmelszelt scheint mit leuchtenden Gestalten bedeckt zu sein,<br />

zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend. Kein Mensch vermag diesen Anblick<br />

zu beschreiben, niemand seine Pracht zu erfassen. „Seines Lobes war der Himmel voll, und<br />

seiner Ehre war die Erde voll. Sein Glanz war wie Licht.“ Habakuk 3,3.4. Da die Wolke<br />

noch näher kommt, sieht jedes Auge den Lebensfürsten. Keine Dornenkrone entstellt sein<br />

erhabenes Haupt, sondern das Diadem der Herrlichkeit ruht auf seiner heiligen Stirn. Sein<br />

Angesicht überstrahlt die blendende Mittagssonne. „Und er hat einen Namen geschrieben<br />

auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte also: Ein König aller Könige und ein Herr aller<br />

Herren.“ Offenbarung 19,16.<br />

In seiner Gegenwart sind alle Angesichter bleich, und die Verwerfer der Gnade Gottes<br />

befällt der Schrecken ewiger Verzweiflung. „Ihr Herz muß verzagen, die Kniee schlottern ...<br />

und alle Angesichter (werden) bleich.“ Nahum 2,11; Jeremia 30,6. Die Gerechten rufen mit<br />

Zittern: Wer kann bestehen? <strong>Der</strong> Gesang der Engel verstummt, und es herrscht eine Zeitlang<br />

tiefes Schweigen. Dann hört man die Stimme Jesu sagen: „Meine Gnade ist für euch<br />

ausreichend.“ Die Gesichter der Gerechten hellen sich auf, Freude erfüllt jedes Herz. Die<br />

Engel singen im Chor und jubeln, indem sie der Erde noch näher kommen. <strong>Der</strong> König aller<br />

Könige steigt auf der Wolke herab, in Feuerflammen gehüllt. <strong>Der</strong> Himmel entweicht wie ein<br />

zusammengerolltes Buch, die Erde bebt vor ihm, und alle Berge und alle Inseln werden aus<br />

ihren Örtern bewegt. „Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressend Feuer geht vor ihm<br />

her und um ihn her ein großes Wetter. Er ruft Himmel und Erde, daß er sein Volk<br />

richte.“ Psalm 50,3.4.<br />

„Und die Könige auf Erden und die Großen und die Reichen und die Hauptleute und die<br />

Gewaltigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen an<br />

den Bergen und sprachen zu den Bergen und Felsen: fallet über uns und verberget uns vor<br />

dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist<br />

gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?“ Offenbarung 6,15-17. Das<br />

höhnische Gespött hat aufgehört. Lügnerische Lippen sind zum Schweigen gebracht. Das<br />

Waffengeklirr und Schlachtgetümmel ist vorbei, alles Ungetüm und die blutigen Kleider<br />

sind verschwunden. Jesaja 9,4. Nur Gebete, Weinen und Wehklagen sind jetzt ver nehmbar.<br />

Von den Lippen der jüngst noch Spottenden ertönt der Schrei: „Es ist gekommen der große<br />

Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?“ Die Gottlosen bitten, eher unter den Felsen der<br />

Berge verborgen zu werden, als dem Angesicht des Erlösers zu begegnen, den sie verachtet<br />

und verworfen haben.<br />

Sie kennen jene Stimme, die ans Ohr der Toten dringt. Wie oft hat ihr sanfter, flehender<br />

Ton sie zur Buße gerufen! Wie oft ist sie in den rührenden Bitten eines Freundes, eines<br />

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