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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Alle, die Gott von ganzem Herzen lieben, werden ihm den besten Dienst ihres Lebens<br />

weihen wollen und beständig danach trachten, jede Kraft ihrer Persönlichkeit mit den<br />

Gesetzen in Übereinstimmung zu bringen, die ihre Fähigkeit, seinen Willen zu tun, fördern.<br />

Sie werden nicht, indem sie ihre Genußsucht oder Leidenschaften befriedigen, das Opfer<br />

schwächen oder verunreinigen, das sie ihrem himmlischen Vater darbringen. Petrus sagt:<br />

„Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten.“ 1.Petrus 2,11.<br />

Jede sündhafte Befriedigung führt zur Abstumpfung der Geisteskräfte und schwächt das<br />

geistige und geistliche Wahrnehmungsvermögen, so daß das Wort oder der Geist Gottes das<br />

Herz nur schwach beeindrucken kann. Paulus schreibt an die Korinther: „Lasset uns von<br />

aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der<br />

Heiligung in der Furcht Gottes.“ 2.Korinther 7,1. Und den Früchten des Geistes: „Liebe,<br />

Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut“, reiht er die<br />

„Keuschheit“ an. Galater 5,22.<br />

Wie viele, die sich Christen nennen, schwächen aber ungeachtet dieser von Gott<br />

eingegebenen Aussagen ihre Kräfte, indem sie nach Gewinn jagen oder der Mode huldigen;<br />

wie viele würdigen ihr gottebenbildliches Menschentum durch Prasserei, Weintrinken und<br />

verbotene Genüsse herab! Und die Kirche, anstatt das Übel zu rügen, ermutigt es nur zu oft,<br />

indem sie die Eßlust, das Verlangen nach Gewinn oder die Liebe zu Vergnügungen<br />

herausfordert, um ihre Kasse wieder zu füllen, wozu die Liebe zu Christus zu schwach ist.<br />

Würde Jesus die Kirchen von heute betreten und dort den unheiligen Verkehr und die<br />

Schwelgerei wahrnehmen, die im Namen der Religion veranstaltet werden, triebe er da nicht<br />

diese Tempelschänder hinaus, wie er einst jene Geldwechsler aus dem Tempel jagte?<br />

<strong>Der</strong> Apostel Jakobus sagt uns, daß die Weisheit, die von oben kommt, „aufs erste<br />

rein“ ist. Jakobus 3,17 (EB). Wäre er Männern begegnet, die den köstlichen Namen Jesu auf<br />

ihre vom Tabak verunreinigten Lippen genommen hätten und deren Atem und Gestalt von<br />

dem ekelhaften Geruch durchdrungen gewesen wäre, die die Luft des Himmels verpestet<br />

und ihre Umgebung gezwungen hätten, das Gift einzuatmen — wäre der Apostel auf einen<br />

der Reinheit des Evangeliums so sehr entgegengesetzten Brauch gestoßen, würde er ihn<br />

nicht als irdisch, sinnlich, teuflisch verurteilt haben? Sklaven des Tabaks mögen behaupten,<br />

völlig geheiligt zu sein, mögen von ihrer Hoffnung auf den Himmel reden; aber Gottes Wort<br />

sagt deutlich: „Es wird nicht hineingehen irgend ein Gemeines.“ Offenbarung 21,27.<br />

„Wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist,<br />

welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so<br />

preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.“ 1.Korinther 6,19.20.<br />

<strong>Der</strong> Mensch, dessen Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, wird sich nicht durch eine<br />

verderbliche Gewohnheit zum Sklaven machen lassen. Seine Kräfte gehören Christus, der<br />

ihn mit seinem Blut erkauft hat. Seine Güter sind des Herrn. Wie könnte er sich der<br />

Vergeudung der ihm anvertrauten Habe schuldig machen? Bekenntliche Christen geben<br />

alljährlich ungeheure Summen für nutzlose und schädliche Liebhabereien aus, während<br />

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