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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Sünder fragten weinend: „Was soll ich tun, daß ich selig werde?“ Apostelgeschichte<br />

16,30. Wer einen unlauteren Wandel geführt hatte, war besorgt, sein Unrecht gutzumachen.<br />

Alle, die in Christus Frieden fanden, sehnten sich danach, auch andere an den Segnungen<br />

teilhaben zu sehen. Die Herzen der Eltern wandten sich ihren Kindern, und die Herzen der<br />

Kinder ihren Eltern zu. Die Schranken des Stolzes und der Zurückhaltung setzte man<br />

beiseite. Tiefempfundene Bekenntnisse wurden abgelegt, und Familienmitglieder arbeiteten<br />

für das Heil derer, die ihnen am nächsten und teuersten waren. Oft hörte man ernste<br />

Fürbitten. Überall beteten Seelen in tiefer Angst zu Gott. Viele rangen die ganze Nacht im<br />

Gebet um die Gewißheit, daß ihre Sünden vergeben seien, oder um die Bekehrung ihrer<br />

Verwandten oder Nachbarn.<br />

Menschenklassen aller Art strömten zu den Versammlungen der Adventisten. Reich und<br />

arm, hoch und niedrig wollte aus verschiedenen Gründen die Lehre von der Wiederkunft<br />

Christi vernehmen. Während seine Diener die Gründe des Glaubens darlegten, hielt der Herr<br />

den Geist des Widerstandes im Zaum. Oft war das Werkzeug schwach, aber der Geist<br />

Gottes gab seiner Wahrheit Macht. Die Gegenwart heiliger Engel bekundete sich in diesen<br />

Versammlungen, und täglich stellten sich viele auf die Seite der Gläubigen. Wenn die<br />

Beweise für die baldige Ankunft Christi wiederholt wurden, lauschte eine große Menge in<br />

atemlosem Schweigen den feierlichen Worten. Himmel und Erde schienen sich einander zu<br />

nähern. Jung und alt verspürte die Macht Gottes. Die Menschen suchten ihre Wohnungen<br />

auf mit Lobpreisungen Gottes auf ihren Lippen, und der fröhliche Klang ertönte durch die<br />

Stille der Nacht. Niemand, der jenen Versammlungen beiwohnte, kann je jene<br />

bedeutungsvollen Vorgänge vergessen.<br />

Die Verkündigung einer bestimmten Zeit für das Kommen Christi rief unter vielen<br />

Menschen aus allen Klassen großen Widerstand hervor, angefangen von den Predigern auf<br />

der Kanzel bis zum verwegensten dem Himmel trotzenden Sünder. Die Worte der<br />

Weissagung gingen in Erfüllung: „Und wisset das aufs erste, daß in den letzten Tagen<br />

kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die<br />

Verheißung seiner Zukunft? denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es<br />

von Anfang der Kreatur gewesen ist.“ 2.Petrus 3,3.4. Viele, die vorgaben, ihren Heiland zu<br />

lieben, erklärten, daß sie keine Einwände gegen die Lehre von seiner Wiederkunft zu<br />

machen hätten; sie seien nur gegen die festgesetzte Zeit.<br />

Gottes Auge las jedoch, was in ihrem Herzen war. Sie wünschten nichts davon zu hören,<br />

daß Christus kommen werde, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten. Sie waren ungetreue<br />

Diener, ihre Werke konnten die Prüfung Gottes nicht ertragen, und sie fürchteten sich, ihrem<br />

Herrn zu begegnen. Gleich den Juden zur Zeit Christi waren sie nicht vorbereitet, Jesus zu<br />

begrüßen. Sie weigerten sich nicht nur, die deutlichen Beweise aus der Schrift zu hören,<br />

sondern verlachten auch die, welche auf den Herrn warteten. Satan und seine Engel<br />

frohlockten und schleuderten Christus und den heiligen Engeln Schmähungen ins Angesicht,<br />

daß sein angebliches Volk ihn so wenig liebe und sein Erscheinen nicht wünsche.<br />

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