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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

denn wenn dem so wäre, sähe ich die Predigt von der Auferstehung des Leibes als ganz<br />

vergeblich an.“ Es ist eine unleugbare Tatsache, daß die Hoffnung, beim Tode sofort in<br />

unsterbliche Seligkeit versetzt zu werden, zu einer weitverbreiteten Vernachlässigung der<br />

biblischen Lehre über die Auferstehung geführt hat. Dr. Adam Clarke stellte dies fest und<br />

sagte: „Die Auferstehungslehre scheint unter den ersten Christen von weit größerer<br />

Bedeutung gewesen zu ein, als es heute der Fall ist. Wie kommt das? Die Apostel betonten<br />

sie beständig und ermahnten durch sie die Gotteskinder zu Fleiß, Gehorsam und Freudigkeit.<br />

Ihre Nachfolger in der Gegenwart erwähnen sie nur selten! So predigten die Apostel und so<br />

glaubten die ersten Christen; so predigen wir, und so glauben unsere Zuhörer. Es gibt keine<br />

Lehre im Evangelium, auf die mehr Nachdruck gelegt wird, und es findet sich keine Lehre<br />

in der gegenwärtigen theologischen Verkündigung, die mehr vernachlässigt wird.“ (Clarke,<br />

„Commentary on the New Testament“, Bd. II, über 1.Korinther 15).<br />

Dies hat angedauert, bis die herrliche Wahrheit von der Auferstehung beinahe gänzlich<br />

verdunkelt und von der christlichen Welt fast völlig aus den Augen verloren worden ist. Ein<br />

führender religiöser Schriftsteller sagt in seinen Anmerkungen zu den Worten des Apostels<br />

Paulus in 1.Thessalonicher 4,13-18: „Für alle praktischen Zwecke des Trostes nimmt die<br />

Lehre von der seligen Unsterblichkeit der Gerechten für uns die Stelle irgendeiner<br />

zweifelhaften Lehre von dem zweiten Kommen Christi ein. Bei unserem Tode kommt der<br />

Herr für uns. Darauf sollen wir harren, dafür wachen. Die Toten sind bereits in die<br />

Herrlichkeit eingegangen. Sie warten nicht auf die Posaune, ihr Urteil und ihre Seligkeit zu<br />

erlange.“<br />

Aber als Jesus im Begriff stand, seine Jünger zu verlassen, sagte er ihnen nicht, daß sie<br />

bald zu ihm kommen würden. „Ich gehe hin“, sprach er, „euch die Stätte zu bereiten. Und<br />

wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir<br />

nehmen.“ Johannes 14,2.3. Und Paulus sagt uns weiter, daß „er selbst, der Herr, wird mit<br />

einem Feldgeschrei und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes<br />

herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst.<br />

Darnach wir, die wir leben und übrig bleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden<br />

in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein<br />

allezeit.“ Außerdem fügt er hinzu: „So tröstet euch nun mit diesen Worten<br />

untereinander.“ 1.Thessalonicher 4,16-18. Wie groß ist der Unterschied zwischen diesen<br />

Worten des Trostes und jenen eben angeführten Bemerkungen des Universalistenpredigers!<br />

Dieser tröstete die trauernden Freunde mit der Versicherung, daß der Tote, wie sündig er<br />

auch gewesen sein mag, unter die Engel aufgenommen worden sei, sobald er sein Leben<br />

hier auf Erden ausgehaucht hatte. Paulus weist seine Brüder auf das zukünftige Kommen<br />

des Herrn hin, da die Fesseln des Grabes gebrochen und „die Toten in Christo“ zu ewigen<br />

Leben auferweckt werden sollen.<br />

Bevor irgendwelche Seelen die Wohnungen der Seligen betreten können, muß jeder Fall<br />

untersucht, müssen ihr Charakter und ihre Werke von Gott beurteilt werden. Alle werden<br />

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