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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 29- <strong>Der</strong> Ursprung des Bosen<br />

Vielen Menschen ist der Ursprung der Sünde und die Ursache ihres Daseins eine Quelle<br />

großer Verwirrung. Sie sehen das Werk der Sünde mit seinen schrecklichen Folgen, dem<br />

Kummer und der Verwüstung, und sie fragen sich, wie dies alles unter der Herrschaft des<br />

Einen bestehen kann, dessen Weisheit, Macht und Liebe unendlich ist. Das ist ein<br />

Geheimnis, für das sie keine Erklärung finden können. Und in ihrer Ungewißheit und ihrem<br />

Zweifel sind sie blind gegenüber den so deutlich in Gottes Wort offenbarten und zur<br />

Erlösung so wesentlichen Wahrheiten. Es gibt Menschen, die bei ihrem Forschen über das<br />

Dasein der Sünde Dinge zu ergründen suchen, die Gott nie offenbart hat. Daher finden sie<br />

auch keine Lösung ihrer Schwierigkeiten; und solche Menschen, die mit einem Hang zum<br />

Zweifeln oder zu Spitzfindigkeiten behaftet sind, führen diese Schwierigkeiten als<br />

Entschuldigung dafür an, daß sie die Worte der Heiligen Schrift verwerfen. Andern fehlt ein<br />

befriedigendes Verständnis der wichtigen Frage über die Sünde, weil herkömmliche<br />

Überlieferungen und falsche Auslegungen die Lehren der Bibel über das Wesen Gottes, die<br />

Art und Weise seiner Regierung und die Grundsätze seines Verfahrens mit der Sünde<br />

verdunkelt haben.<br />

Es ist unmöglich, den Ursprung der Sünde so zu erklären, daß dadurch eine Begründung<br />

für ihr Dasein gegeben würde. Doch kann genug von dem Ursprung und dem endgültigen<br />

Schicksal der Sünde verstanden werden, um die Gerechtigkeit und die Güte Gottes in<br />

seinem ganzen Verfahren mit dem Bösen völlig zu offenbaren. Die Heilige Schrift lehrt<br />

nichts deutlicher, als daß Gott in keiner Hinsicht für das Eindringen der Sünde<br />

verantwortlich war, und daß zum Entstehen einer Empörung weder ein willkürliches<br />

Entziehen der göttlichen Gnade noch eine Unvollkommenheit in der göttlichen Regierung<br />

Anlaß gab. Die Sünde ist ein Eindringling, für dessen Erscheinen wir keine Ursache<br />

angeben können. Sie ist geheimnisvoll, seltsam, sie zu entschuldigen, hieße sie zu<br />

verteidigen. Wäre ihr Dasein zu entschuldigen oder zu begründen, so hörte sie auf, Sünde zu<br />

sein. Unsere einzige Auslegung der Sünde entnehmen wir dem Worte Gottes: sie ist<br />

„Übertretung des Gesetzes“, sie ist die Ausübung eines Grundsatzes, der mit dem großen<br />

Gesetz der Liebe, das die Grundlage der göttlichen Regierung bildet, in Feindschaft steht.<br />

Ehe das Böse Eingang fand, walteten Friede und Freude im ganzen Weltall. Alles<br />

befand sich in vollkommener Harmonie mit dem Willen des Schöpfers. Die Liebe zu Gott<br />

war über alles erhaben, die Liebe zueinander rein in ihren Beweggründen. Christus, das<br />

Wort, der eingeborene Sohn Gottes, war eins mit dem ewigen Vater — eins in Natur, eins in<br />

seinem Wesen und eins in seinem Vorhaben —, das einzige Wesen im ganzen Weltall, das<br />

mit allen Ratschlüssen und Absichten Gottes vertraut war. Durch Christus wirkte der Vater<br />

bei der Erschaffung aller himmlischen Wesen. „Durch ihn ist alles geschaffen, was im<br />

Himmel ... ist, das Sichtbare und Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder<br />

Fürstentümer oder Obrigkeiten.“ Kolosser 1,16. Und der ganze Himmel gelobte Christus<br />

und dem Vater Treue und Gehorsam.<br />

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