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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Menschen getrübt, so daß Satan eine nahezu vollständige Herrschaft über sie ausübt.<br />

Rechtsgelehrte werden verführt, bestochen, hintergangen. Trunksucht und Schwelgerei,<br />

Leidenschaft, Neid, Unehrlichkeit in jeder Weise werden von denen verübt, die die Gesetze<br />

handhaben. „Das Recht ist zurückgewichen und Gerechtigkeit fern getreten; denn die<br />

Wahrheit fällt auf der Gasse, und Recht kann nicht einhergehen.“ Jesaja 59,14.<br />

Die Bosheit und geistliche Finsternis, die unter der Oberherrschaft der römischen<br />

Kirche überhandnehmen, sind die unausbleibliche Folge ihrer Unterdrückung der Heiligen<br />

Schrift. Wo aber liegt die Ursache der weitverbreiteten Gottlosigkeit, der Verwerfung des<br />

Gesetzes Gottes und der daraus folgenden Verderbtheit unter dem vollen Licht des<br />

Evangeliums in einem Zeitalter religiöser Freiheit? Jetzt, da Satan die Welt nicht länger<br />

unter seiner Herrschaft halten kann, indem er ihr die Heilige Schrift entzieht, nimmt er zu<br />

anderen Mitteln seine Zuflucht, um dasselbe Ziel zu erreichen. Den Glauben an die Bibel zu<br />

zerstören, dient seiner Absicht ebensosehr, als die Bibel selbst zu vernichten. Durch die<br />

Auffassung, daß Gottes Gesetze nicht bindend seien, bringt er die Menschen ebenso<br />

erfolgreich dahin, sie zu übertreten, als wenn sie über deren Vorschriften überhaupt nichts<br />

wüßten.<br />

Auch gegenwärtig hat er, wie in früheren Zeiten, durch die Kirche gewirkt, um seine<br />

Absichten zu fördern. Religiöse Gemeinschaften haben sich geweigert, auf die in der<br />

Heiligen Schrift deutlich vor Augen geführten, beim Volke unbeliebten Wahrheiten zu<br />

achten. Indem sie diese bekämpfen, nehmen sie eine Auslegung an und behaupten einen<br />

Standpunkt,durch den der Samen des Unglaubens gesät wird. Den päpstlichen Irrtum von<br />

der natürlichen Unsterblichkeit und dem Bewußtseinszustand des Menschen im Tode<br />

festhaltend, haben sie die einzige Schutzwehr gegen die Täuschungen des Spiritismus<br />

verworfen. Die Lehre von der ewigen Qual hat viele Menschen verleitet, die Aussagen der<br />

Heiligen Schrift anzuzweifeln. Und wenn die Ansprüche des vierten Gebotes dem Volk<br />

klargemacht werden und es zeigt sich, daß die Beachtung des Siebenten-Tag-Sabbats zur<br />

Pflicht gemacht wird, dann erklären viele volkstümliche Lehrer als einzigen Ausweg, sich<br />

von einer Pflicht zu befreien, die sie nicht erfüllen wollen, daß Gottes Gesetz nicht mehr<br />

bindend sei. Auf diese Weise verwerfen sie beides zusammen, das Gesetz und den Sabbat.<br />

Wenn sich die Sabbatreform ausdehnt, wird die Verwerfung des göttlichen Gesetzes, um die<br />

Ansprüche des vierten Gebotes zu umgehen, nahezu allgemein üblich werden. Die Lehren<br />

verantwortlicher religiöser Männer haben dem Unglauben, dem Spiritismus und der<br />

Verachtung des heiligen Gesetzes Gottes die Tore geöffnet. Auf diesen leitenden Männern<br />

liegt eine furchtbare Verantwortung für die Gottlosigkeit, die in der christlichen Welt<br />

vorhanden ist.<br />

Dennoch erhebt gerade diese selbe Gruppe die Behauptung, daß die schnell<br />

überhandnehmende Verderbnis großenteils der Entheiligung des sogenannten „christlichen<br />

Sabbats“ zuzuschreiben sei, und daß die strikte Durchführung der Sonntagsfeier die Sitten<br />

des Volkes um vieles bessern würde. Diese Behauptung wird besonders in Amerika<br />

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