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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 19- Licht durch Finsternis<br />

Das Werk Gottes auf Erden zeigt durch alle Jahrhunderte hindurch in jeder großen<br />

Reformation oder religiösen Bewegung eine auffallende Gleichartigkeit. Die Grundzüge des<br />

Handelns Gottes mit den Menschen sind stets die gleichen. Die wichtigsten Bewegungen<br />

der Gegenwart haben ihre Parallelen in denen der Vergangenheit, und die Erfahrungen der<br />

Gemeinde früherer Zeiten bieten wertvolle Lehren für unsere heutige Zeit. Daß Gott durch<br />

seinen Heiligen Geist seine Diener auf Erden in ganz besonderer Weise in den großen<br />

Bewegungen zur Weiterführung des Heilswerkes lenkt, lehrt die Bibel mit aller Deutlichkeit.<br />

Menschen sind Werkzeuge in Gottes Hand; er bedient sich ihrer, um seine Absichten der<br />

Gnade und der Barmherzigkeit auszuführen. Jeder hat seine Aufgabe; jedem ist ein Maß an<br />

Erkenntnis verliehen, das den Erfordernissen seiner Zeit entspricht und hinreicht, ihn zur<br />

Durchführung des Werkes zu befähigen, das Gott ihm auferlegt hat. Aber kein Mensch, wie<br />

sehr er auch vom Himmel geehrt werden mag, hat den großen Erlösungsplan völlig<br />

verstanden oder auch nur die göttliche Absicht in dem Werk für seine Zeit erkannt. Die<br />

Menschen verstehen nicht restlos, was Gott durch die Aufgabe, die er ihnen auferlegt,<br />

ausführen möchte; sie begreifen die Botschaft, die sie in seinem Namen verkündigen, nicht<br />

in ihrer ganzen Tragweite.<br />

„Meinst du, daß du wissest, was Gott weiß, und wollest es so vollkommen treffen wie<br />

der Allmächtige?“ „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind<br />

nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so<br />

sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure<br />

Gedanken.“ „Ich bin Gott, und keiner mehr, ein Gott, desgleichen nirgend ist, der ich<br />

verkündige zuvor, was hernach kommen soll, und vorlängst, ehe denn es geschieht.“ Hiob<br />

11,7; Jesaja 55,8.9; Jesaja 46,9.10.<br />

Selbst die Propheten, die durch die besondere Erleuchtung des Geistes begünstigt<br />

worden waren, erfaßten die Bedeutung der ihnen anvertrauten Offenbarungen nur zum Teil.<br />

<strong>Der</strong> Sinn sollte nach und nach entfaltet werden, je nachdem das Volk Gottes die darin<br />

enthaltenen Belehrungen benötigen würde. Petrus schrieb von der durch das Evangelium<br />

offenbarten Erlösung und sagte: „Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die<br />

Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, so auf euch kommen sollte, und haben<br />

geforscht, auf welche und welcherlei Zeit deutete der Geist Christi, der in ihnen war und<br />

zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christum kommen sollten, und die Herrlichkeit<br />

darnach; welchen es offenbart ist. Denn sie haben‘s nicht sich selbst, sondern uns<br />

dargetan.“ 1.Petrus 1,10-12.<br />

Obgleich es den Propheten nicht gegeben war, die ihnen offenbarten Dinge völlig zu<br />

verstehen, suchten sie doch ernsthaft alle Erkenntnis zu gewinnen, die ihnen zu gewähren<br />

Gott für gut befand. Sie suchten und forschten, auf welche und welcherlei Zeit der Geist<br />

Christi deutete, der in ihnen war. Welch eine Lehre für die Kinder Gottes im christlichen<br />

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