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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 15- Die Franzosische Revolution<br />

Im 16. Jahrhundert hatte die Reformation, die dem Volk die Bibel zugänglich machte, in<br />

allen Ländern Europas Eingang gesucht. Einige Nationen hießen sie mit Freuden als einen<br />

Boten vom Himmel willkommen. In andern Ländern gelang es dem Papsttum in<br />

erheblichem Maße, ihren Eingang zu verhindern. Das Licht biblischer Erkenntnis mit<br />

seinem veredelnden Einfluß war nahezu gänzlich erloschen. In einem Lande allerdings<br />

wurde das Licht, obgleich es Eingang gefunden hatte von der Finsternis nicht begriffen.<br />

Jahrhundertelang kämpften Wahrheit und Irrtum um die Oberherrschaft. Schließlich siegte<br />

das Böse, und die Wahrheit des Himmels wurde hinausgestoßen. „Das ist aber das Gericht,<br />

daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als<br />

das Licht.“ Johannes 3,19. Diese Nation mußte die Folgen ihrer Wahl tragen. <strong>Der</strong> Einhalt<br />

gebietende Einfluß des Geistes Gottes wurde einem Volk, das seine Gnadengabe verachtet<br />

hatte, entzogen. Gott ließ das Böse ausreifen und alle Welt sah die Früchte der vorsätzlichen<br />

Verwerfung des Lichtes.<br />

<strong>Der</strong> in Frankreich viele Jahrhunderte lang gegen die Bibel geführte Kampf erreichte in<br />

den Geschehnissen der Revolution seinen Höhepunkt. Jener schreckliche Ausbruch war die<br />

unausbleibliche Folge der von Rom geübten Unterdrückung der Heiligen Schrift. Er bot der<br />

Welt das schlagendste Beispiel von der Wirkung der päpstlichen Politik: eine Darstellung<br />

der Folgen, auf die die Lehren der römischen Kirche mehr als ein Jahrtausend zugesteuert<br />

hatten.<br />

Die Unterdrückung der Heiligen Schrift während der päpstlichen Oberherrschaft wurde<br />

von den Propheten vorhergesagt; auch der Schreiber der Offenbarung weist auf die<br />

schrecklichen Folgen hin, die besonders Frankreich von der Herrschaft des „Menschen der<br />

Sünde“ (2.Thessalonicher 2,3) erwachsen sollten. <strong>Der</strong> Engel des Herrn sagte: „Die heilige<br />

Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate. Und ich will meinen zwei Zeugen geben,<br />

daß sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage, angetan mit Säcken ... Und<br />

wenn sie ihr Zeugnis geendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit<br />

ihnen einen Streit halten und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihre Leichname<br />

werden liegen auf der Gasse der großen Stadt, die da heißt geistlich ‚Sodom und Ägypten‘,<br />

da auch ihr Herr gekreuzigt ist ... Und die auf Erden wohnen, werden sich freuen über sie<br />

und wohlleben und Geschenke untereinander senden; denn diese zwei Propheten quälten die<br />

auf Erden wohnten. Und nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens<br />

von Gott, und sie traten auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel über die, so sie<br />

sahen.“ Offenbarung 11,2-11.<br />

Die hier erwähnten „zweiundvierzig Monate“ und „tausendzweihundertsechzig<br />

Tage“ sind ein und dieselbe Zeitangabe. Beide bezeichnen die Zeit, als die Gemeinde<br />

Christi von Rom unterdrückt wurde. Die 1260 Jahre päpstlicher Oberherrschaft begannen<br />

mit dem Jahre 538 n. Chr. und mußten demnach 1798 ablaufen. Zu dieser Zeit drang eine<br />

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