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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 26- Ein Werk der Erneuerung<br />

Die Sabbatreform, die in den letzten Tagen vollbracht werden soll, ist in der<br />

Weissagung Jesajas vorhergesagt: „So spricht der Herr: Haltet das Recht und tut<br />

Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, daß es komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie<br />

offenbart werde. Wohl dem Menschen, der solches tut, und dem Menschenkind, der es<br />

festhält, daß er den Sabbat halte und nicht entheilige und halte seine Hand, daß er kein<br />

Arges tue! ... Und die Fremden, die sich zum Herrn getan haben, daß sie ihm dienen und<br />

seinen Namen lieben, auf daß sie seine Knechte seien, ein jeglicher, der den Sabbat hält, daß<br />

er ihn nicht entweihe, und meinen Bund festhält, die will ich zu meinem heiligen Berge<br />

bringen und will sie erfreuen in meinem Bethause.“ Jesaja 56,1.2.7.<br />

Diese Worte beziehen sich auf das christliche Zeitalter, wie der Zusammenhang zeigt:<br />

„<strong>Der</strong> Herr Herr, der die Verstoßenen aus Israel sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu dem<br />

Haufen derer, die versammelt sind, sammeln.“ Jesaja 56,8. Hier ist das Sammeln der Heiden<br />

durch die Verkündigung des Evangeliums vorausgeschaut. Über die, welche dann den<br />

Sabbat ehren, ist ein Segen ausgesprochen. So erstreckt sich die Verbindlichkeit des vierten<br />

Gebotes weit über die Kreuzigung, die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi hinaus bis<br />

auf die Zeit, da seine Diener allen Völkern die frohe Kunde predigen.<br />

<strong>Der</strong> Herr befiehlt durch den Propheten Jesaja: „Binde zu das Zeugnis, versiegle das<br />

Gesetz meinen Jüngern.“ Jesaja 8,16. Das Siegel des Gesetzes Gottes findet sich im vierten<br />

Gebot. Dieses ist das einzige unter allen zehn, das sowohl den Namen als auch den Titel des<br />

Gesetzgebers anzeigt. Es erklärt Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde und<br />

rechtfertigt so seinen Anspruch auf Anbetung vor allen andern. Außer dieser Angabe<br />

enthalten die Zehn Gebote nichts, das die Urheberschaft des Gesetzes anzeigt. Als die<br />

päpstliche Macht den Sabbat veränderte, wurde das Gesetz seines Siegels beraubt. Die<br />

Nachfolger Jesu sind berufen, es wiederherzustellen, indem sie den Sabbat des vierten<br />

Gebotes in seine rechtmäßige Stellung als Gedächtnistag des Schöpfers und Zeichen seiner<br />

Machtfülle erheben.<br />

„Nach dem Gesetz und Zeugnis!“ Während widerstreitende Lehren und Theorien im<br />

Überfluß vorhanden sind, ist das Gesetz Gottes die einzige untrügliche Richtschnur, nach<br />

der alle Meinungen, Lehren und Theorien geprüft werden sollen. Darum sagt der Prophet:<br />

„Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte (d.h. das Licht der Wahrheit)<br />

nicht haben.“ Jesaja 8,20. Ferner wird das Gebot gegeben: „Rufe getrost, schone nicht,<br />

erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und<br />

dem Hause Jakob ihre Sünden.“ Nicht die gottlose Welt, sondern die der Herr als „mein<br />

Volk“ bezeichnet, sollen wegen ihrer Übertretungen zurechtgewiesen werden. Es heißt<br />

weiterhin: „Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen wie ein Volk, das<br />

Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte.“ Jesaja 58,1.2.<br />

Hier werden uns Menschen gezeigt, die sich für gerechtfertigt halten und großen Eifer für<br />

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