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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

keine andere Kreatur“ sie zu scheiden vermochte „von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu<br />

ist, unserm Herrn“. „In dem allem“, sagten sie, „überwinden wir weit um deswillen, der uns<br />

geliebt hat.“ Römer 8,38.39.37. „Aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit.“ „Wer will<br />

verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist,<br />

welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.“ 1.Petrus 1,25; Römer 8,34. <strong>Der</strong> Herr sagt:<br />

„Mein Volk soll nicht mehr zu Schanden werden.“<br />

„Den Abend lang währt das Weinen, aber des Morgens ist Freude.“ Joel 2,26; Psalm<br />

30,6. Hätten die Jünger ihre gegenwärtige Hoffnung wohl gegen die Hoffnung ihrer<br />

früheren Jüngerschaft tauschen mögen, als sie den Heiland an seinem Auferstehungstag<br />

trafen und ihre Herzen brannten, während sie seinen Worten lauschten? Was ging in ihnen<br />

vor, als sie auf Haupt, Hände und Füße blickten, die um ihretwillen verwundet worden<br />

waren? Welche Gedanken erfüllten sie, als Jesus sie vor seiner Himmelfahrt gen Bethanien<br />

führte, segnend seine Hände erhob und ihnen gebot: „Gehet hin in alle Welt und prediget<br />

das Evangelium aller Kreatur“, und dann hinzusetzte, „denn siehe, ich bin bei euch alle<br />

Tage“? Markus 16,15; Matthäus 28,20. Wo war nur ihre Angst vor dem Weg, der sie durch<br />

Opfer und Martertod führen sollte, als am Tage der Pfingsten der verheißene Tröster<br />

herabkam, ihnen die Kraft aus der Höhe vermittelte und die Gläubigen sich der Gegenwart<br />

ihres aufgefahrenen Herrn bewußt wurden? Ob die Jünger angesichts aller dieser<br />

Erfahrungen wohl das Amt des Evangeliums seiner Gnade und „die Krone der<br />

Gerechtigkeit“ (2.Timotheus 4,8), die sie bei seinem Erscheinen empfangen sollten, gegen<br />

die Herrlichkeit eines irdischen Thrones hätten vertau schen wollen? <strong>Der</strong> „aber, der<br />

überschwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen“, hatte ihnen mit der<br />

Gemeinschaft seiner Leiden auch die Gemeinschaft seiner Freude verliehen, — der Freude,<br />

„viel Kinder ... zur Herrlichkeit“ zu führen; es ist eine unaussprechliche Freude, „eine ewige<br />

und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit“, und „unsre Trübsal, die zeitlich und leicht“, ist<br />

ihr gegenüber, wie Paulus sagt, „nicht wert“. Epheser 3,20; Hebräer 2,10; 2.Korinther 4,17;<br />

Römer 8,18.<br />

Die Erfahrung der Jünger, die beim ersten Kommen Christi „das Evangelium vom<br />

Reich“ verkündigten, hat ihr Gegenstück in der Erfahrung derer, die die Botschaft seiner<br />

Wiederkunft verbreiteten. Gleichwie die Jünger hinausgingen und predigten: „Die Zeit ist<br />

erfüllet, das Reich Gottes ist herbeigekommen“, so verkündigten Miller und seine<br />

Mitarbeiter, daß der längste und letzte prophetische Zeitabschnitt, den die Bibel erwähnt,<br />

fast abgelaufen sei, daß das Gericht unmittelbar bevorstände und das ewige Reich bald<br />

anbrechen würde. Die Predigt der Jünger gründete sich hinsichtlich der Zeit auf die siebzig<br />

Wochen in Daniel 9. Die von Miller und seinen Gefährten verbreitete Botschaft kündete den<br />

Ablauf der zweitausenddreihundert Tage an, von denen die siebzig Wochen einen Teil<br />

bilden. Mithin hatte die Predigt sowohl der Jünger als auch Millers die Erfüllung je eines<br />

Teiles derselben prophetischen Zeitspanne zu ihrer festen Grundlage. Gleich den ersten<br />

Jüngern verstanden William Miller und seine Freunde selbst nicht völlig die Tragweite der<br />

Botschaft, die sie verkündigten. Lange in der Kirche genährte Irrtümer hinderten sie, zur<br />

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