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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

gottesdienstlichen Formen den modernen Bedürfnissen angepaßt ... In der Tat verwendet die<br />

Kirche alles als ihr Werkzeug, was hilft, die Religion anziehend zu machen.“ Ein Schreiber<br />

im Neuyorker „Independent“ sprach folgendermaßen vom Methodismus, wie er ist: „Die<br />

Trennungslinie zwischen den Gottesfürchtigen und den Gottlosen verblaßt zu einem<br />

Halbschatten, und auf beiden Seiten sind eifrige Männer bemüht, alle Unterschiede<br />

zwischen ihrer Handlungsweise und ihren Vergnügungen zu verwischen ... Die<br />

Volkstümlichkeit der Religion trägt ungeheuer viel dazu bei, die Zahl derer zu vermehren,<br />

die sich ihre Segnungen verschaffen möchten, ohne redlich ihren Pflichten nachzukommen.“<br />

Howard Crosby sagte: „Es ist eine sehr ernste Sache, daß Christi Kirche so wenig den<br />

Absichten des Herrn nachkommt. Wie die Juden vor alters durch ein freundschaftliches<br />

Verhältnis mit Götzendienern ihre Herzen von Gott abwandten,... so verläßt die heutige<br />

Kirche Christi durch ihre falsche Partnerschaft mit der ungläubigen Welt die göttlichen<br />

Richtlinien ihres wahren Lebens und gibt sich den verderblichen, wenngleich oft scheinbar<br />

richtigen Gewohnheiten einer unchristlichen Gesellschaft hin und benutzt Beweisführungen<br />

und kommt zu Schlüssen, die den Offenbarungen Gottes fremd und dem Wachstum in der<br />

Gnade zuwider sind.“ In dieser Flut von Weltlichkeit und Vergnügungssucht gehen<br />

Selbstverleugnung und Selbstaufopferung um Christi willen beinahe gänzlich verloren.<br />

„Manche Männer und Frauen, die sich jetzt in unseren Kirchen rege betätigen, wurden als<br />

Kinder dazu angehalten, Opfer zu bringen, damit sie imstande wären, für Christus etwas zu<br />

geben oder zu tun.“ Doch „falls es nun an Mitteln fehlt,... darf niemand aufgefordert werden,<br />

etwas zu geben. O nein, haltet einen Basar ab, veranstaltet eine Schau lebender Bilder, ein<br />

Scheinverhör, ein altertümliches Abendessen oder eine Mahlzeit — irgend etwas, um das<br />

Volk zu belustigen.“<br />

Gouverneur Washburn von Wisconsin erklärte in seiner Jahresbotschaft vom 9. Januar<br />

1873: „Es scheinen Gesetze notwendig zu werden, um Schulen schließen zu können, die<br />

geradezu Spieler heranzüchten. Man findet solche überall. Selbst die Kirche (ohne Zweifel<br />

unwissentlich) läßt sich oft darüber ertappen, daß sie des Teufels Werk ausführt.<br />

Wohltätigkeitskonzerte Prämienunternehmungen, Verlosungen, oft um religiösen und<br />

Wohltätigkeitszwecken, häufig aber auch um weit geringeren Absichten zu dienen, werden<br />

veranstaltet; Lotterien, Preispakete usw. erfüllen den Zweck, Geld zu erlangen, ohne den<br />

entsprechenden Wert dafür zu geben. Nichts ist so entsittlichend, so berauschend, besonders<br />

für die Jugend, als der Gewinn von Geld oder Gut, ohne dafür zu arbeiten. Wenn sich<br />

achtbare Personen mit derartigen Glücksunternehmen befassen und ihr Gewissen damit<br />

beruhigen, daß das Geld für einen guten Zweck angewandt werde, dann kann man sich nicht<br />

wundern, wenn die Jugend so oft in solche Gewohnheiten verfällt, die durch die Erregung<br />

der Glücksspiele leicht hervorgerufen werden.“<br />

<strong>Der</strong> Geist, sich der Welt anzupassen, durchdringt alle Kirchen des ganzen Christentums.<br />

Robert Atkins malte in einer in London gehaltenen Predigt ein dunkles Bild von dem<br />

geistlichen Verfall, der in England herrschte. Er sagte: „Die wahrhaft Gerechten auf Erden<br />

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