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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 32- Gefährliche Täuschungen<br />

<strong>Der</strong> große Streit zwischen Christus und Satan, der schon nahezu 6000 Jahre währt, wird<br />

bald zu Ende gehen. <strong>Der</strong> Boshafte verdoppelt seine Bemühungen, Christi Werk für die<br />

Menschen zu vereiteln und Seelen in seinen Schlingen zu verstricken. Das Ziel,wonach er<br />

strebt, heißt: die Menschen in Dunkel und Unbußfertigkeit zu halten, bis das Mittleramt<br />

Christi beendet ist und es für die Sünde kein Opfer mehr gibt. Wird keine besondere<br />

Anstrengung unternommen, seiner Macht zu widerstehen,und herrscht in der Gemeinde und<br />

in der Welt Gleichgültigkeit, dann ist Satan unbekümmert; denn dann besteht nicht die<br />

Gefahr, die zu verlieren, die er nach seinem Willen gefangenführt.<br />

Wird aber die Aufmerksamkeit auf ewige Dinge gelenkt und fragen Seelen: „Was soll<br />

ich tun, daß ich selig werde?“ (Apostelgeschichte 16,30), so ist Satan da, sucht mit seiner<br />

Stärke der Macht Christi zu widerstehen und wirkt dem Einfluß des Heiligen Geistes<br />

entgegen. Die Heilige Schrift sagt, daß bei einem bestimmten Anlaß, „da die Kinder Gottes<br />

kamen und vor den Herrn traten, kam der Satan auch unter ihnen“ (Hiob 1,6), nicht etwa,<br />

um vor dem ewigen König anzubeten, sondern um seine böswilligen Anschläge gegen die<br />

Gerechten zu fördern. Mit derselben Absicht ist er dabei, wo Menschen sich zum<br />

Gottesdienst versammeln.<br />

Wenn auch dem Auge verborgen, wirkt er doch mit allem Fleiß, die Gedanken der<br />

Anbetenden zu beherrschen. Einem geschickten Feldherrn gleich legt er seine Pläne im<br />

voraus. Sieht er, daß Gottes Boten die Heilige Schrift durchforschen, so merkt er sich das<br />

Thema, das den Menschen vorgetragen werden soll. Dann wendet er alle seine List und<br />

Verschlagenheit an, um die Verhältnisse so einzurichten, daß die Botschaft jene nicht<br />

erreichen kann, die er gerade über diesen Punkt täuschen will. Wer der Warnung am meisten<br />

bedarf, wird in irgendeine dringende Geschäftssache verwickelt, die seine Anwesenheit<br />

verlangt, oder durch irgendein anderes Mittel vom Anhören der Worte abgehalten, die sich<br />

für ihn als ein „Geruch des Lebens zum Leben“ erweisen könnten.<br />

Satan sieht auch, wenn die Diener des Herrn wegen der geistlichen Finsternis, die das<br />

Volk umgibt, bedrückt sind. Er hört ihre ernsten Gebete um göttliche Gnade und um Kraft,<br />

den auf ihnen liegenden Bann der Gleichgültigkeit, der Sorglosigkeit und Trägheit zu<br />

brechen. Dann betreibt er mit erneutem Eifer seine Anschläge. Er versucht die Menschen,<br />

der Eßlust zu frönen oder sich irgendeiner andern Form der Genußsucht hinzugeben, und<br />

betäubt auf diese Weise ihr Feingefühl, so daß sie gerade die Dinge nicht hören, die zu<br />

lernen sie so sehr nötig haben.<br />

<strong>Der</strong> böse Feind weiß wohl, daß alle, die er verleiten kann, das Gebet und das Forschen<br />

in der Heiligen Schrift zu vernachlässigen, durch seine Angriffe überwunden werden.<br />

Deshalb erfindet er alle möglichen Pläne, um den Geist in Anspruch zunehmen. Es hat von<br />

jeher eine Klasse von Menschen gegeben, die vorgibt, gottselig zu leben, die aber, statt in<br />

der Erkenntnis der Wahrheit fortzuschreiten, es zu ihrer Religion macht, irgendeinen<br />

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