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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Nachfolger. Die Abschiedsverheißung des Heilandes auf dem Ölberg, daß er<br />

wiederkommen werde, erhellte den Jüngern die Zukunft und erfüllte ihre Herzen mit einer<br />

Freude und Hoffnung, die weder Sorgen dämpfen noch Prüfungen schwächen konnten.<br />

Inmitten von Leiden und Verfolgungen war die „Erscheinung der Herrlichkeit des<br />

großen Gottes und unseres Heilandes, Jesu Christi“, die selige Hoffnung. Titus 2,13. Als die<br />

Christen in Thessalonich bei der Bestattung ihrer Lieben, die gehofft hatten, das Kommen<br />

des Herrn zu erleben, von Leid erfüllt waren, verwies Paulus, ihr Lehrer, sie auf die<br />

Auferstehung, die bei der Wiederkunft Christi stattfinden würde. Dann sollen die Toten in<br />

Christus auferstehen und zusammen mit den Lebenden dem Herrn entgegengerückt werden.<br />

„Und werden also“, sagte er, „bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch nun mit diesen<br />

Worten untereinander.“ 1.Thessalonicher 4,17.18. Auf dem felsigen Patmos hörte der<br />

geliebte Jünger die Verheißung: „Siehe, ich komme bald“, und seine sehnsuchtsvolle<br />

Antwort klingt in dem Gebet der Gemeinde auf der ganzen Pilgerreise: „Ja komm, Herr<br />

Jesu!“ Offenbarung 22,7.20.<br />

Aus dem Kerker, vom Scheiterhaufen und Schafott herunter, wo die Heiligen und<br />

Märtyrer für die Wahrheit zeugten, vernimmt man durch alle Jahrhunderte hindurch die<br />

Äußerungen ihres Glaubens und ihrer Hoffnung. Von der persönlichen Auferstehung Christi<br />

und damit auch von ihrer eigenen zur Zeit seines Kommens überzeugt, verachteten diese<br />

Christen den Tod und fürchteten ihn nicht. Sie waren bereit, in das Grab hinabzusteigen,<br />

damit sie frei auferstünden. Sie warteten auf das „Erscheinen des Herrn in den Wolken in<br />

der Herrlichkeit des Vaters, der den Gerechten das Himmelreich bringen würde“. Die<br />

Waldenser hegten den gleichen Glauben. Wiklif erwartete in der Erscheinung des Heilandes<br />

die Hoffnung der Kirche. Luther erklärte: „Ich sage mir wahrlich, der Tag des Gerichtes<br />

könne keine volle dreihundert Jahre mehr ausbleiben. Gott will und kann diese gottlose Welt<br />

nicht länger dulden. <strong>Der</strong> große Tag naht, an dem das Reich der Greuel gestürzt werden<br />

wird.“<br />

„Diese alte Welt ist nicht fern von ihrem Ende“, sagte Melanchthon. Calvin forderte die<br />

Christen auf, nicht unschlüssig zu sein, sondern eifrig nach dem Tag der Wiederkunft des<br />

Herrn als des heilsamsten aller Tage zu verlangen; er erklärte weiter, daß die ganze Familie<br />

der Getreuen diesen Tag vor Augen haben wird und sagt: „Wir müssen nach Christus<br />

hungern, ihn suchen, erforschen, bis zum Anbrechen jenes großen Tages, an dem unser Herr<br />

die Herrlichkeit seines Reiches völlig offenbaren wird.“ „Ist nicht unser Herr Jesus leiblich<br />

gen Himmel gefahren, und wird er nicht wiederkommen?“ fragte Knox, der schottische<br />

Reformator. „Wir wissen, daß er wiederkommen wird, und das in Kürze.“ Ridley und<br />

Latimer, die beide ihr Leben für die Wahrheit ließen, sahen im Glauben der Wiederkunft des<br />

Herrn entgegen. Ridley schrieb: „Die Welt geht unzweifelhaft — dies glaube ich, und<br />

deshalb sage ich es — dem Ende entgegen. Laßt uns mit Johannes, dem Knecht Christi,<br />

rufen: Komme bald, Herr Jesus!“<br />

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