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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 34- Können die Toten mit uns sprechen?<br />

<strong>Der</strong> Dienst der heiligen Engel, wie ihn das Wort Gottes darstellt, ist für jeden<br />

Nachfolger Christi eine besonders trostreiche und köstliche Wahrheit. Aber die biblische<br />

Lehre darüber ist durch die Irrtümer einer im Volke beliebten Theologie verdunkelt und<br />

verfälscht worden. Die Lehre von einer natürlichen Unsterblichkeit, anfangs der heidnischen<br />

Philosophie entlehnt und in der Finsternis des großen Abfalls mit dem christlichen Glauben<br />

verbunden, hat die in der Heiligen Schrift so deutlich gelehrte Wahrheit, daß die Toten<br />

nichts wissen, verdrängt. Sehr viele Menschen glauben heute, daß „dienstbare Geister,<br />

ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit“ (Hebräer 1,14),<br />

Geister der Toten seien, obgleich die heilige Schrift das Dasein himmlischer Engel und ihre<br />

Verbindung mit der Geschichte des Menschen bezeugt, ehe noch ein menschliches Wesen<br />

gestorben war.<br />

Die Lehre von dem Bewußtsein des Menschen im Tode, insbesondere die Überzeugung,<br />

daß die Geister der Verstorbenen zurückkehren, um den Lebenden zu dienen, hat dem<br />

modernen Spiritismus den Weg bereitet. Wenn die Toten in die Gegenwart Gottes und der<br />

heiligen Engel treten dürfen und mit weit mehr Erkenntnis begünstigt werden, als sie vorher<br />

besaßen, warum sollten sie dann nicht auf diese Erde zurückkehren, um die Lebenden zu<br />

erleuchten und zu unterweisen? Wenn die Geister der Toten, wie von den volkstümlichen<br />

Theologen gelehrt wird, ihre Freunde auf Erden umschweben, warum sollten sie dann nicht<br />

mit ihnen verkehren dürfen, um sie vor der Sünde zu warnen oder sie in ihrem Kummer zu<br />

trösten? Wie können Seelen, die an ein bewußtes Fortleben des Menschen nach dem Tode<br />

glauben, das verwerfen, was verklärte Geister ihnen als göttliches Licht mitteilen? Hier ist<br />

ein als heilig betrachtetes Mittel, durch das Satan auf das Erreichen seiner Absichten<br />

hinwirkt. Die gefallenen Engel, die seine Befehle ausführen, erscheinen als Boten aus der<br />

Geisterwelt. Unter dem Deckmantel, die Lebenden mit den Toten zu verbinden, übt der<br />

Fürst des Bösen seinen bestrickenden Einfluß auf ihre Gemüter aus. Er hat die Macht, den<br />

Menschen die Erscheinung ihrer abgeschiedenen Freunde vor Augen zu führen.<br />

Die Nachahmung ist vollkommen; das bekannte Aussehen, die Worte, die Stimme<br />

werden mit unglaublicher Deutlichkeit wiedergegeben. Viele werden durch die<br />

Versicherung getröstet, daß ihre Lieben die Wonne des Himmels genießen, und schenken,<br />

ohne Gefahr zu argwöhnen, den „verführerischen Geistern und Lehren der<br />

Teufel“ (1.Timotheus 4,1) Gehör. Sind sie dann verleitet worden zu glauben, daß die Toten<br />

tatsächlich zurückkommen, um mit ihnen zu verkehren, so läßt Satan Menschen erscheinen,<br />

die unvorbereitet starben. Diese behaupten jetzt, im Himmel glücklich zu sein und dort<br />

sogar gehobene Stellungen einzunehmen. Auf diese Weise wird die irrige Auffassung<br />

verbreitet, daß zwischen den Gerechten und den Gottlosen kein Unterschied gemacht werde.<br />

Die angeblichen Besucher aus der Geisterwelt äußern zuweilen Warnungen und<br />

Mahnungen zur Vorsicht, die sich als richtig erweisen. Haben sie dann Vertrauen gewonnen,<br />

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