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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Kapitel 24- Im Allerheiligsten<br />

Das Heiligtum war der Schlüssel zu dem Geheimnis der Enttäuschung vom Jahre 1844.<br />

Ein vollständiges System der Wahrheit, harmonisch miteinander verbunden, wurde sichtbar<br />

und zeigte, daß Gott die große Adventbewegung geleitet hatte. Offenbar wurde die<br />

gegenwärtige Aufgabe des Volkes Gottes, indem seine Stellung und Pflicht ans Licht kam.<br />

Gleichwie Jesu Jünger nach der schrecklichen Nacht ihres Schmerzes und ihrer<br />

Enttäuschung froh wurden, „daß sie den Herrn sahen“ (Johannes 20,20), so freuten sich nun<br />

die, welche im Glauben seiner Wiederkunft entgegengesehen hatten. Sie waren der<br />

Hoffnung nachgegangen, daß er in seiner Herrlichkeit erscheinen werde, um seine Knechte<br />

zu belohnen.<br />

Als ihre Hoffnungen enttäuscht wurden, hatten sie Jesus aus den Augen verloren und<br />

wie Maria am Grabe gerufen: „Sie haben den Herrn weggenommen ..., und wir wissen nicht,<br />

wo sie ihn hingelegt haben.“ Nun sahen sie ihn, ihren barmherzigen Hohenpriester, der bald<br />

als ihr König und Befreier erscheinen sollte, im Allerheiligsten wieder. Licht aus dem<br />

Heiligtum erhellte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wußten, daß Gott sie in<br />

seiner untrüglichen Vorsehung geführt hatte. Wenn sie auch wie die ersten Jünger die<br />

Botschaft nicht verstanden, die sie verkündigten, so war sie doch in jeder Hinsicht richtig<br />

gewesen. Durch ihre Verkündigung hatten sie Gottes Absicht erfüllt, und ihre Arbeit war<br />

vor dem Herrn nicht vergebens gewesen. „Wiedergeboren ... zu einer lebendigen Hoffnung“,<br />

freuten sie sich „mit unaussprechlicher und herrlicher Freude“. 1.Petrus 1,3.8.<br />

Sowohl die Weissagung in Daniel 8,14: „Bis zweitausenddreihundert Abende und<br />

Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden“ als auch die erste<br />

Engelsbotschaft: „Fürch- tet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist<br />

gekommen“ wiesen auf den Dienst Christ im Allerheiligsten, auf das Untersuchungsgericht<br />

hin, nicht aber auf das Kommen Christi zur Erlösung seines Volkes und zur Vernichtung der<br />

Gottlosen. <strong>Der</strong> Fehler lag nicht in der Berechnung der prophetischen Zeitangaben, sondern<br />

in dem Ereignis, das am Ende der zweitausenddreihundert Tage stattfinden sollte. Durch<br />

diesen Irrtum waren die Gläubigen enttäuscht worden, obwohl sich alles, was durch die<br />

Weissagung vorhergesagt war und was sie nach der Schrift erwarten konnten, erfüllt hatte.<br />

Zur selben Zeit, als sie den Fehlschlag ihrer Hoffnungen beklagten, hatte das vorhergesagte<br />

Ereignis stattgefunden, das sich erfüllen mußte, ehe der Herr erscheinen konnte, um seine<br />

Diener zu belohnen. Christus war gekommen, nicht auf die Erde, wie sie erwartet hatten,<br />

sondern, wie im Schatten angedeutet ist, in das Allerheiligste des Tempels Gottes im<br />

Himmel. Von dem Propheten Daniel wird dargestellt, wie er zu dieser Zeit vor den Alten<br />

der Tage kommt: „Ich sah in diesem Gesichte des Nachts, und siehe, es kam einer in des<br />

Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn (nicht zur Erde, sondern) bis zu dem Alten und<br />

ward vor ihn gebracht.“ Daniel 7,13.<br />

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