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Der Protest_

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

Was geschieht nun also mit der Macht eines Gebieters, der seine Gefolgsleute mit dem Schwert dazu bringt, jeden Glauben auszuüben, den die Kirche vorschreibt, da er davon ausgeht, dass es der eine, wahre Glauben ist, nur weil ihn die Kirche vorschreibt? Auch dies ist entwurzelt und überworfen worden. Das Prinzip also, das so ruhig im Protest eingebettet lag, macht diese doppelte Tyrannei unbedeutend. Der Sitz des Pontifex und das Schwert des Kaisers danken ab und das Gewissen tritt an ihre Stelle. Der Protest jedoch belässt das Gewissen nicht allein bei seiner eigenen Gebieterin – das Gewissen ist kein Gesetz für sich selbst. Dies wäre eine anarchische Rebellion gegen Ihn, der ihr eigener Herr ist. Der Protest verkündet, dass die Bibel das Gesetz des Gewissens ist und dass Ihr Urheber der Herr allein ist. Somit steuert sie auf ihrem Kurs zwischen zwei sich gegenüberstehenden Gefahren, vermeidet hier die Anarchie und dort die Tyrannei, und so schreitet der Protestantismus voran, breitet vor den Augen der Nationen die Flagge wahrer Freiheit aus. Um diese Flagge mögen sich all diejenigen scharen, deren Verlangen es ist, frei zu sein.

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<strong>Der</strong> <strong>Protest</strong><br />

Paulus sagt: „Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein<br />

Dieb ergreife. Ihr seid allzumal Kinder des Lichtes und Kinder des Tages; wir sind nicht von<br />

der Nacht noch von der Finsternis.“ 1.Timotheus 5,4.5.<br />

Die Wächter auf den Mauern Zions hätten die ersten sein sollen, die Botschaft von der<br />

Ankunft des Heilandes zu vernehmen; die ersten, ihre Stimme zu erheben, um seine Nähe zu<br />

verkündigen; die ersten, das Volk zu warnen, sich auf sein Kommen vorzubereiten. Aber sie<br />

ließen sich‘s wohl sein und träumten von Frieden und Sicherheit, während das Volk in<br />

seinen Sünden schlief. Jesus sah seine Gemeinde, dem unfruchtbaren Feigenbaum gleich, im<br />

Schmuck der Blätter prangen, doch ohne köstliche Frucht. Prahlerisch hielt man auf<br />

religiöse Formen, während der Geist wahrer Demut, der Reue und des Glaubens fehlten, die<br />

allein den Dienst für Gott hätten annehmbar machen können. Statt der Früchte des Geistes<br />

bekundeten sich Stolz, Formenwesen, Prahlerei, Selbstsucht, Unterdrückung. Eine von Gott<br />

abgewichene Gemeinde verschloß ihre Augen vor den Zeichen der Zeit. Gott verließ sie<br />

nicht, er ließ es auch nicht an seiner Treue fehlen; aber seine Gemeinde fiel von ihm ab und<br />

trennte sich von seiner Liebe. Da sie sich weigerte, den Forderungen Gottes nachzukommen,<br />

wurden auch seine Verheißungen an ihnen nicht erfüllt.<br />

Das sind die sicheren Folgen, wenn man versäumt, das Licht und die Gnadengaben, die<br />

Gott schenkt, anzuerkennen und auszunutzen. Wenn die Gemeinde nicht den Weg verfolgt,<br />

den Gottes Vorsehung vor ihr auftut, nicht jeden Lichtstrahl annimmt und jede ihr gezeigte<br />

Pflicht erfüllt, wird die Religion unausbleiblich in einen Formendienst ausarten, und der<br />

Geist der lebendigen Gottseligkeit wird verschwinden. Diese Wahrheit hat die Geschichte<br />

der Kirche wiederholt veranschaulicht. Gott verlangt von seinem Volk Werke des Glaubens<br />

und des Gehorsams, den verliehenen Segnungen und Gaben entsprechend. <strong>Der</strong> Gehorsam<br />

verlangt ein Opfer und schließt Leiden ein, deshalb weigern sich auch so viele erklärte<br />

Nachfolger Christi, das Licht vom Himmel anzunehmen, und sie erkennen gleich den Juden<br />

vor alters nicht die Zeit, darin sie heimgesucht werden. Lukas 19,44. Weil sie stolz und<br />

ungläubig waren, ging der Herr an ihnen vorüber und offenbarte seine Wahrheit denen, die<br />

wie die Hirten von Bethlehem und die Weisen aus dem Morgenlande alles Licht, das ihnen<br />

gegeben worden war, beachtet hatten.<br />

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