[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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herum: Dieses Verfahren hat sehr geholfen, das ambitionierte Projekt zu schultern. Wir<br />
wollen diesen gemeinsamen Weg auch zukünftig fortsetzen <strong>und</strong> erhoffen uns dabei<br />
weiterhin Ihre Unterstützung, Ihren Rat <strong>und</strong> auch Ihre konstruktive Kritik.<br />
Die Kernbef<strong>und</strong>e des ersten Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichts der B<strong>und</strong>esregierung las-<br />
sen sich in zwei Feststellungen zusammenfassen: Das Phänomen sozialer Ausgren-<br />
zung ist auch in einem wohlhabenden Land wie Deutschland anzutreffen. In fast allen<br />
Lebensbereichen hat bis 1998 soziale Ausgrenzung zugenommen <strong>und</strong> Verteilungsge-<br />
rechtigkeit abgenommen. Dem einen oder anderen mögen diese Erkenntnisse nicht<br />
eben atemberaubend <strong>und</strong> sensationell erscheinen, doch es ist eine Tatsache, dass bis<br />
1998 die Existenz von Armut <strong>und</strong> sozialer Ausgrenzung in unserem Land regierungs-<br />
seitig her verdrängt, ja zum Teil schlichtweg geleugnet wurde. So gesehen, denke ich,<br />
ist schon die Tatsache allein, dass sich eine B<strong>und</strong>esregierung diesem Thema stellt,<br />
eine sichtbare Neujustierung des politischen Koordinatensystems.<br />
Nun sagt aber alle Erfahrung: Die Dinge ändern heißt zunächst, die Tatsachen ohne<br />
Scheuklappen zur Kenntnis zu nehmen, <strong>und</strong> genau dies haben wir mit dem ersten Ar-<br />
muts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht getan. Den Kritikern an diesem Bericht, die es natürlich<br />
auch gibt, sage ich: Die Situation 1998 war alles andere als rosig. Wir berichten im<br />
ersten Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht über die Ausgangslage, die diese B<strong>und</strong>esregie-<br />
rung damals vorgef<strong>und</strong>en hat. Der Bericht ist somit eine Bestandsaufnahme <strong>und</strong> zeigt<br />
den enormen Handlungsbedarf, wie er beim Amtsantritt der jetzigen B<strong>und</strong>esregierung<br />
bestand. Und was den Vorwurf angeht, diese B<strong>und</strong>esregierung habe keine Strategie<br />
zur Bekämpfung von Armut <strong>und</strong> sozialer Ausgrenzung: Dazu sage ich nur, diese<br />
Wahrnehmung negiert einerseits die schwierige Ausgangslage, die wir 1998 vorgefun-<br />
den haben, <strong>und</strong> andererseits negiert sie, was seither getan worden ist. Und deshalb<br />
will ich einmal deutlich machen, welche Aufgaben ich im Zentrum einer Strategie der<br />
Armutsbekämpfung sehe:<br />
• Erstes <strong>und</strong> wichtigstes Ziel muss es sein, die Menschen zu befähigen, ihr Leben<br />
aus eigener Kraft zu gestalten, um am gesellschaftlichen Fortschritt teilhaben zu<br />
können.<br />
• Dazu gehört zweitens, Armut <strong>und</strong> ihre Ursachen vorbeugend zu bekämpfen, vor<br />
allem durch eine gute schulische <strong>und</strong> berufliche Ausbildung <strong>und</strong> eine verbesserte<br />
Erwerbssituation, auch durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf.<br />
• Und schließlich ist die hohe Sozialhilfeabhängigkeit abzubauen, vor allem durch<br />
aktive Beschäftigungsförderung <strong>und</strong> eine zielgenaue Ausgestaltung der vorgela-<br />
gerten Sicherungssysteme.